A Man And His Music Durch Anklicken des Album-Titels gelangen Sie zu einer Besprechung des jeweiligen Albums. Dabei handelt es sich nur um die subjektive Ansicht des Autors und nicht um eine Hilfestellung bei einer etwaigen Kaufentscheidung. Leider ist die Lieferbarkeit mancher Tonträger nicht garantiert - manches nämlich wurde in den letzten Jahren skandalöserweise aus dem Liefer-Programm der Hersteller gestrichen. Bei den hier aufgelisteten Platten handelt es sich um die von Sinatras jeweiliger Original-Plattenfirma veröffentlichten Tonträger. Die geradezu unüberschaubare und groteske Vielzahl von Kompilationen im Vertrieb von Billig-Labeln wird hier nicht berücksichtigt. Im Anschluss finden Sie als Ergänzung noch eine kleine Übersicht über diverse unautorisierte Konzertaufnahmen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, gestatten Sie mir, Ihre Aufmerksamkeit auch auf Tonträger-Rezensionen anderer Sinatra-Freunde zu lenken, welche Sie unter Fanstimmen einzusehen die Gelegenheit haben. |
Songs im Vergleich: It Never Entered My Mind 5. Nov. 1947 (Columbia) 4. März 1955 (Capitol) |
Die Aufnahme von 1947 kann getrost als ein wahres Kleinod unter den Columbia-Balladen
gelten – und das will einiges heißen in Anbetracht der vielen exzellenten
Balladen, die uns aus dieser Zeit vorliegen! Mit soviel Gefühl und Seele hört man
sogar den Columbia-Sinatra nicht auf jeder Aufnahme singen. Es existieren zwei
vollständige Takes dieser Nummer vom selben Aufnahmetag. Die Fassung aus dem Jahre 1955 kann einen – wenn man sie gleich im Anschluss an die Columbia-Version hört – ganz gehörig in Erstaunen versetzen: Nur acht Jahre liegen zwischen diesen beiden Aufnahmen und doch: wie sehr hat sich Sinatras Stimme verändert! Auch diese Version ist sehr gelungen, wird von Sinatra mit der gewohnten und der Capitol- Periode perma- nent innewohnenden Meister- schaft interpretiert. Die Wirkung der 81er-Aufnahme muss freilich immer in Verbind- ung mit The Gal That Got Away gesehen werden. Wenn ich es recht bedenke, dürfte dieses Medley wohl den Höhepunkt von Sinatras Post- Retirement- Schaffen (1973-93) darstellen. Viel von der Wirkung dieses Medleys geht natürlich von dem gewaltigen und machtvollen The Gal That Got Away-Arrangement aus, aber auch der mittlerweile schon stark bejahrte Sänger hatte hier stimmlich eine seiner so seltenen späten Sternstunden. Die Piano-Überleitung zum It Never Entered My Mind -Teil des Medleys halte ich für besonders gelungen und Sinatra kann auch zur bloßen (und exzellenten) Piano-Begleitung überzeugen, vor allem auch deshalb, weil er das Klügste gemacht hat, was er machen konnte: Er versuchte beim It Never Entered My Mind- Teil erst gar nicht, seinen eigenen früheren Versionen direkte Kon- kurrenz zu machen, sondern ging die Sache anders an. Sinatra rezitiert hier eher als dass er singt, er reduziert den Song zu sparsamer Klavierbegleitung aufs Wesentlichste und versteht es, dem Song durch diese eher karge Art der Interpretation eine Ausstrahlung zu geben, welche der alten Fassung von 1955 atmosphärisch überlegen ist. Das ist ganz außerordentlich, wenn man bedenkt, wie er- schreckend wenig erquicklich der Großteil von Sinatras Schaff- en nach 1973 ansonsten ist. Fazit: Unerwartet, ja überrasch- end gut die Spät-Version, auf doch eher Sinatra-durchschnitt- lichem Niveau die Capitol-Version und völlig abgehoben, bis in alle Unendlichkeit unerreichbar und einzigartig betörend die hehre Columbia-Version. |
Songs im Vergleich: The Best Is Yet To Come 9. Juni 1964 (Reprise) 1994 (Capitol) The Best Is Yet To Come ist für mich - neben Fly Me To The Moon – der beste Song des Albums It Might As Well Be Swing. Der Song ist schlicht und einfach fantastisch! Das fängt schon damit an, wie Count Basie zu Beginn mit ganz wenigen Tönen Stimmung schafft - darin war er ohnehin ein Meister seines Fachs. Quincy Jones hat zudem ein in der Tat ganz fam- oses Arrangement geschrieben und die Band ist hier richtig in Fahrt – an den lauteren Stellen überdeckt sie mitunter sogar fast den Sänger. Meiner Ansicht nach hat Sinatra bei dieser Aufnahmen leider nicht mehr so ganz den lockeren Swing in der Stimme, den er z.B. noch auf Sinatra Swings von 1961 hatte. Man hätte die Basie-Alben unter Um- ständen ein paar Jahre früher einspielen sollen. Die Fassung von der CD Duets 2 kann man im Vergleich dazu ge- trost unter den Tisch fallen lass- en, denn sie ist offen gesagt, wie beide Duets-Platten, völlig über- flüssig. Was diese Spät-Fassung des Songs aber wirklich völlig unbekömmlich macht, ist Jon Secada. |
Songs im Vergleich: I´m A Fool To Want You 27. März 1951 (Columbia) 1. Mai 1957 (Capitol) Ich gebe der Capitol-Version aus dem Jahre 1957 den Vorzug. Zwar ist auch die Columbia- Version gut – wie überhaupt fast alles aus dieser Zeit – trotzdem halte ich die spätere Fassung für gelungener und das aus zweierlei Gründen: Erstens wird hier auf den eher unnötigen und teils nur recht schwer zu ertragenden Hinter- grundchor der Columbia-Version verzichtet und zweitens ist das Ende des Songs nicht so über- trieben dramatisch wie bei der Columbia-Version. Auch singt Sinatra in der Capitol- Fassung, welche auf dem Album Where Are You zu hören ist, weit- aus kontrollierter, auf der Colum- bia-Fassung dagegen singt er die lauteren Passagen mit etwas gar zu übertriebenem Pathos, wie mir scheinen will. |
“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |