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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Sinatra´s  Sinatra

Sinatra selbst suchte zwölf Titel aus seinem bisherigen Schaffen aus, um sie mit Nelson Riddle als Arrangeur im Studio neu einzuspielen. Mitunter kann man auch lesen, Sinatras Sohnemann Frank jr. habe die Auswahl getroffen - ich persönlich halte diese Version jedoch für einen glatten Unsinn: Warum hätte man einen unbedarften Grünschnabel, welcher zudem noch fast keine Spuren vom Talent seines Erzeugers in den Genen trug, die Auswahl der Songs für dieses Projekt überlassen sollen?

Nun denn, es kann keine vernünftige Antwort auf diese Frage geben, daher halte ich alle diesbezüglichen Gerüchte für Fehlinformationen. Sollten Ihnen genauere Informationen vorliegen, die dazu dienen können, etwas Licht in dieses mysteriöse Dunkel zu bringen, so zögern Sie keinesfalls, mir dieselben zukommen zu lassen - Seien Sie im Voraus bedankt, sehr geehrte
Damen und Herren..

Doch nunmehr zum Album: Herausgekommen ist dabei nicht eine typische Best-Of-Platte, die die massentauglichsten Songs auf einem Tonträger vereint, sondern eine Kollektion von Liedern, welche die gesamte Bandbreite von Sinatras gesanglichen Stärken vom Swing-Titel bis zur Ballade abdeckt und Bekanntes mit weniger Bekanntem mischt.

Der Sänger selbst ist wie bei den allermeisten Platten der frühen 60er Jahre auch auf diesem in Hollywood aufgenommenen Album in großartiger Form und voll auf der Höhe seiner Kunst.

Trotzdem darf der Sinn dieser Platte ernstlich hinterfragt werden, zumal die meisten der
Titel schon einmal für das Label Capitol eingespielt worden waren und die hier vorliegenden Neufassungen nicht signifikant von den seinerzeitigen und zudem nicht viel älteren Versionen abweichen.

Meine verehrten Damen und Herren: Höchstens der Umstand, dass mit diesen Versionen die Songs hier nun auch in Stereo- aufnahmen vorliegen, kann dieses  Deja-Vu-Erlebnis einiger- maßen plausibel machen.

Sinatra war es natürlich in den frühen 60er Jahren mit seiner damals noch weitgehend makel- losen Stimme schlichtweg unmöglich, ein gänzlich uninteressantes Album abzuliefern, aber es wäre doch die bessere Wahl gewesen, die Produktion eines Albums mit neuen Titeln ins Auge zu fassen.

Sinatra´s Sinatra erweckt zumindest bei mir den Eindruck einer Recycling-Veranstaltung,
bei der wohl kommerzielle Überlegung vor künstlerische Notwendigkeit gereiht wurde. Man wollte schlicht und einfach die Capitol-Erfolgstitel nun ins Reprise-Boot holen, um so Sinatras vormaliger Plattenfirma Konkurrenz zu machen. Im Grunde handelte ja Capitol zuvor nicht anders, als Sinatra für diese Firma unzählige Songs, welche er schon einmal bei Columbia eingespielt hatte, erneut für Capitol aufnahm.

Trotzdem jedoch alles andere als eine schlechte Platte, vor allem für den Einstieg in die musikalische Welt von Sinatra durchaus geeignet und daher gerade für Sinatra-Neulinge wärmstens zu empfehlen.

Diejenigen Hörer aber, die Sinatras Capitol-Aufnahmen gesammelt im Plattenregal stehen haben, dürften diese Platte wahrscheinlich eher selten auflegen, da wie gesagt, der Großteil
des Materials bereits in früheren und besseren Aufnahmen aus den 50er Jahren vorliegt.

Das Album wurde übrigens im Jahre 1965 in einer um einige Titel erweiterten Fassung unter dem Namen
A Man And His Music erneut herausgebracht, was dann in den Liner-Notes zur Platte (wie nicht anders zu erwarten) geflissentlich verschwiegen wurde.

Wer die Wahl zwischen Sinatra´s Sinatra und A Man And His Music hat, sollte am besten zur Doppel-CD
A Man And His Music greifen, welche zweifelsohne einen noch besseren Überblick über Sinatras bisheriges musikalisches Schaffen für Reprise bietet.

Fazit: Ein gutes Album, aber der Barde tritt mit diesen Neu-Aufnahmen von bekannten Titeln künstlerisch auf der Stelle.

Bewertung:  gut
Songs
I´ve Got You Under My Skin
In The Wee Small Hours Of The Morning
The Second Time Around
Nancy
Witchcraft
Young At Heart
All The Way
How Little It Matters How Little We Know
Pocketful Of Miracles
Oh What It Seemed To Be
Call Me Irresponsible
Put Your Dreams Away



Aufgenommen im April 1963


Produzent

Sonny Burke

Arrangeur
Nelson Riddle