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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Moonlight Sinatra

Aufgenommen am 29. und 30. November 1965 stellt diese Platte eine erfreuliche Rückkehr zum "Concept-Album"-Gedanken der 50er-Capitol-Phase dar. 

Zehn Stücke zum Thema "Moon" hatte man sich ausgesucht und man hatte durchwegs gut gewählt. Es ist dies auch das letzte Album, auf dem Sinatra es stimmlich mit seinen Leistungen aus der Capitol-Zeit aufnehmen kann.

Bei allen kommenden Veröffentlichungen müssen bereits mehr oder weniger starke und sich im Laufe der Zeit mehrende Abnützungserscheinungen konstatiert werden, die dem Musikliebhaber mitunter den Hörgenuss ganz beträchtlich beeinträchtigen und in manchen Fällen richtiggehend vergällen.

Hier jedoch, meine sehr geehrten Damen und Herren, befindet sich Sinatra noch einmal in Hochform und bietet ein Glanzbeispiel seiner Sanges- und Phrasierungskunst.

Dem durch und durch großartigen Album fehlt es wahrlich nicht an Höhepunkten, trotzdem
soll versucht werden, einige der Highlights ganz besonders hervorzuheben: Oh You Crazy Moon
und The Moon Was Yellow beispielsweise sind solche Höhepunkte, aber auch die restlichen Nummern sind von ganz ähnlichem Kaliber und werden vom Sänger in ganz derselben überzeug- enden Art und Weise vorgetragen. 

Die Stimmung der Songs ist melancholisch bis nachdenklich - mit Ausnahme der Nummer Oh You Crazy Moon, welche mit ihrem lässig-getragenen Swing in dieser Hinsicht etwas aus der Reihe tanzt. Der Song ist eine der allerbesten interpretatorischen Leistungen Sinatras nicht nur der 60er Jahre, sondern vielleicht überhaupt.

Das Arrangieren der Songs lag wieder einmal in den bewährten Händen des genialen Nelson Riddle, dessen Arbeit auch hier gar nicht hoch genug gelobt werden kann.

Das Thema des Albums - "Moon" - passt ganz hervorragend zu Sinatra und der Sänger vermag hier in wirklich jedem einzelnen Song einhundertelfundneunzigprozentig zu überzeugen, ja Sinatra befindet sich auf diesem Album in fast schon  beängstigend zu nennender Hochform. Leider zum letzten Mal in seiner Laufbahn... In der Tat: Eine Schwachstelle ist auch bei kritischster Betrachtung kaum auszumachen.

Das Album ist ohne jeden Zweifel eine der besten Sinatra-Platten überhaupt und fasziniert bei jedem neuerlichen Hören. Leider erfährt das Album nicht immer die Würdigung, die es eigentlich verdient und Moonlight Sinatra wird überlicherweise sträflich vernachlässigt, wenn es darum geht, die besten Alben des Barden aufzulisten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, verfügen Sie sich in ihr bequemstes Gestühl (bei mir ist dies ein ziegelroter Ohrenbackensessel), legen Sie das Album auf beziehungsweise ein und lehnen Sie sich zurück - genießen Sie den letzten stimmlich zur Gänze überzeugenden Auftritt Sinatras auf einem Tonträger. Sie werden mir hinterher mit Sicherheit beipflichten, wenn ich schon vorhin bemerkte, dass diesem Album ganz allgemein viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde und wird.

Nie wieder sollte es Sinatra gelingen, nach diesem Album auf gleich hohem stimmlichen und interpretatorischen Niveau zu agieren, hin und wieder und viel zu selten blitzte zwar in manchen Momenten die hier über die gesamte Länge des Albums verströmte Magie auf, aber dies Album ist definitiv des Barden letztes Meisterwerk. Moonlight Sinatra wurde übrigens Monate vor dem Album
Strangers In The Night aufgenommen, erschien aber dennoch später.

Sehr verehrte Damen und Herren, beachten Sie auch die Rezension von Ulrich Groh, welche
Sie
hier finden können.


Bewertung:  hervorragend
Songs
Moonlight Becomes You
Moon Song
Moonlight Serenade
Reaching For The Moon
I Wished On The Moon
Oh, You Crazy Moon
The Moon Got In My Eyes
Moonlight Mood
Moon Love
The Moon Was Yellow


Aufgenommen November 1965


Produzent

Sonny Burke

Arrangeur
Nelson Riddle