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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Songs
Moonlight Becomes You
Moon Song
Moonlight Serenade
Reaching For The Moon
I Wished On The Moon
Oh, You Crazy Moon
The Moon Got In My Eyes
Moonlight Mood
Moon Love
The Moon Was Yellow


Aufgenommen November 1965


Produzent

Sonny Burke

Arrangeur
Nelson Riddle
Moonlight Sinatra

Rezension zur Verfügung gestellt von Ulrich Groh

Melancholisch ist er, der November.

November 1965. Sinatra im Studio; gemeinsam mit Nelson Riddle und dessen handverlesenen Musikern. Ein Konzeptalbum in seiner reinsten Form wird eingespielt. Thematisch steht der Mond im Fokus. Und das ist außergewöhnlich. Jeder Song handelt von dem Trabanten, der die Menschheit seit jeher fasziniert.

Frank ist auf einem Höhepunkt seiner Popularität. Er ist auch auf dem Gipfel seiner vokalen Brillanz. Riddle, der Maestro, der beinahe Unberührbare, bildet die kongeniale Ergänzung zu dem One-man-Ausnahmetalent, das die Nacht und die Sehnsucht und die Melancholie besiegt, indem es das tut, was es wie kein Anderer kann: Singen. Singen mit einer Inbrunst, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Aber ganz gewiss auch nicht vom Mond. Nein, ganz und gar nicht.

Sie swingt nicht, die Novembernacht. Bezaubernde Melodien, teils mit sanftem Bossa Nova verbunden sind es, die das Orchester zum Klingen bringt. Melodien von überbordender Schön- heit und Wohlklang. Riddle hat genial arrangiert. Das Studio, die Musiker, haben sich heute dem Sentiment verschrieben. Dem Sentiment, nicht aber dem Kitsch.

Bobby-Sox-Schmachtfetzen der 40er Jahre? Haben keinerlei Chance. Bleiben konserviert in
der angestaubt-süßlichen Columbia-Truhe mit der Aufschrift "Es war einmal". Weltmusik, Beständiges, nichts anderes wird eingespielt, mit dem Mond als Verbindungselement, der
alle Songs dieses Albums miteinander verwebt.

Merkwürdig. Nie kommt Langeweile auf, nie ein Eindruck von Eintönigkeit, nie Überdruss.
Bei diesem Füllhorn an im Studio konzentrierter Kompetenz hätte vielleicht gar die Hölle thematisiert werden können, ohne Schrecken zu erzeugen. Da ist einfach nur Wohlgefühl, Romantik in ihrer unschuldigsten Ausprägung, erzeugt von perfekt aufspielenden Musikern.
Und einem Sinatra, der mit diesem Album einen bis heute unerreichten Meilenstein ins Leben singt. Einen Klassiker ins Mikrofon leidenschaftet, der dem Geniestreich
September Of Years in nichts nachsteht. Einen Klassiker in seiner ureigensten Definition: Epochenübergreifend, modeunabhängig.

Melancholisch ist er, der Monat November.

Vielleicht ist er aber auch unabdingbar. Unabdingbar, um ein solch zeitloses Meisterwerk zu realisieren.

Bewertung: hervorragend