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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Watertown

Ursprünglich war das vom Duo Bob Gaudio und Jake Holmes geschriebene Programm dieses Albums als Grundlage für ein TV-Special vorgesehen, welches jedoch nie realisiert wurde. Der Zuhörer - mit anderen Worten Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren - bekommt hier einmal mehr ein Concept-Album serviert.

In einer Reihe von gesungenen Monologen wird hier die Geschichte eines in einer Kleinstadt lebenden Mannes erzählt, dessen Frau ihn und die zwei Kinder verläßt und in die Großstadt zieht. Der Protagonist der Geschichte ist ein durch diesen Verlust gebrochener Charakter, an dessen Verzweiflung und Leid der Zuhörer teilnimmt. In seinem Gram gelangt er zu einem tieferen Verständnis seiner Selbst und zu einem Verständnis, was er verloren hat und warum. 

Wohl aufgrund seiner anspruchsvolleren Thematik und der Tatsache, daß die Songs - zumindest im Vergleich zu Sinatras Arbeiten der letzten Zeit - über kein allzu großes Hit-Potenzial verfügen, geriet die Platte zu einem kommerziellen Flop. In der Tat wurde es zu Sinatras schlecht verkauft- esten Platte überhaupt. Offenbar wollte und konnte das Publikum nicht nachvollziehen, dass Sinatra, die Personifizierung von Glamour und Las-Vegas-Glitzer, plötzlich in die Rolle eines traurigen Kleinstädters schlüpfte.

Da die poplastigen Arrangements nicht gerade Sinatra-typisch waren, entschied man sich bei den Aufnahmen für das Overdub-Verfahren, in dem zuerst die Instrumental-Teile eingespielt werden und der Gesang dann erst später dazu gemischt wird. Sinatra, dessen Stimme zu dieser Zeit zudem nicht in der besten Verfassung war, musste also unter für ihn recht ungewohnten Bedingungen arbeiten.

Das zuvor geplante TV-Special wurde schließlich niemals realisiert, vor allem weil Sinatra mit seiner Stimme zu dieser Zeit selbst nicht sehr zufrieden war und daher keine Fernseh- bzw. Filmarbeiten machen wollte. Auch seine öffentlichen Auftritte waren um diese Zeit herum sehr spärlich.

Die Platte wurde nach ihrem Erscheinen von Publikum und Kritik wenig enthusiastisch aufgenommen, eigentlich schade, denn es gibt hier doch auch einige verhältnismäßig gute Songs zu hören, wie z.B. The Train,  Lady Day, I Would Be In Love (Anyway) oder For A While.

Das Album eignet sich ganz und gar nicht als Hintergrundmusik, sondern verlangt - wie viele der anspruchsvolleren Alben des Barden -  konzentriertes Zuhören, um sich dem Hörer zu erschließ- en. Die Platte ist zwar wirklich und beim besten Willen nicht gerade ein Meisterwerk, aber bei  weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf. Tatsächlich befindet sich mit Lady Day sogar ein ausge- sprochen ersprießliches Beispiel für Sinatras Spät-Werk auf dem Album.

Der Song war ursprünglich nicht für das Album vorgesehen, hat auch an sich mit der hier erzählten Geschichte wenig zu tun und kann als Hommage an Billie Holiday verstanden werden (Lady Day war der Spitzname der von Sinatra sehr geschätzten Sängerin).

Als man viele Jahre später Sinatras Backkatalog auf CD wiederveröffentlichte, war Watertown

das letzte Album, das, noch dazu mit einiger Verspätung, nach langer Zeit wieder der Öffent- lichkeit zugänglich gemacht wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich bei diesem Werk um das unbekannteste und auch untypischte von Sinatra überhaupt handelt, von dessen Existenz man lange gar nichts mehr gewusst hatte, weil es einem schon ganz aus der Erinnerung entschwund- en war.

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Bewertung:  durchschnittlich
Songs
Watertown
Goodbye (She Quietly Says)
For A While
Michael And Peter
I Would Be In Love (Anyway)
Elizabeth
What A Funny Girl (You Used To Be)
What´s Now Is Now
She Says
The Train
Lady Day



Aufgenommen 1969


Produzent
Bob Gaudio

Arrangeure
Bob Gaudio
Charles Callelo
Joe Scott