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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Sinatra & Company

Die erste Hälfte des Albums wurde bereits im Februar des Jahres 1969 eingespielt und vereint den Sänger erneut mit dem Bossa-Nova-Star-Komponisten
Antonio Carlos Jobim. Nach dem großen kommerziellen Erfolg ihrer ersten Kooperation im Jahre 1967 drängte sich eine baldige Neuauflage dieser Zusammenarbeit förmlich auf.

Hatte sich damals Sinatra eher zurückgehalten und sich dem Konzept des Albums weitgehend untergeordnet, was ihm dann von manchen Fans auch angekreidet wurde, so agiert er diesmal etwas mehr "Sinatra-like" und dies mit wechselndem Erfolg.

So ist z.B. die Melodik und Harmonik von One Note Samba
denkbar ungeeignet für Sinatra.
Die restlichen Jobim-Songs verlaufen dann in weitgehend eher durchschnitllichen Bahnen, mit Drinking Water und Wave gibt es aber auch zwei hervorstechende Nummern, mit denen Sinatra sehr gut zurecht kommt. Hätte man mit Jobim noch einige Songs mehr von ähnlichem Kaliber wie diese beiden Nummern aufgenommen, es hätte durchaus eine gute Platte daraus werden können.

Die übrigen Titel des Albums wurden jedoch mit Ausnahme von Lady Day erst im Oktober des Jahres 1970 aufgenommen und der Kontrast könnte nicht schärfer ausfallen. Sinatra machte
hier einmal mehr den Versuch, sich zeitgenössischen Songmaterials anzunehmen und dieser Versuch ist ihm restlos und in jeder Hinsicht misslungen. Diese Handvoll Songs sind von so schlechter Qualität, dass Sinatra sie nicht einmal in seinen allerbesten Tagen zu retten vermocht hätte. Zudem wird auf diesen restlichen Songs nun auch ganz deutlich, welch dramatisches Ausmaß der Abbau von Sinatras Stimme in nicht einmal einem Jahr angenommen hatte.

Für den Fan ist es ein akustischer Peitschenhieb, wenn er etwa den Song I Will Drink The
Wine zum erstenmal hört: Niemals zuvor dürfte Sinatra schlechter gesungen haben. Hätte man nicht das Cover in der Hand, man hätte tatsächlich Schwierigkeiten, seine Stimme überhaupt wieder- zuerkennen. Close To You gelingt ihm dann ein wenig besser, aber schon die nächste Nummer, Sunrise In The Morning, ist ein völliger Fehlschlag. Hier versucht Sinatra ganz  vergeblich mit seltsam weinerlichem Tonfall gegen das ihn jeden Augenblick zu ersticken drohende simpel- bombastische Arrangement von Don Costa anzukämpfen.

Sehr geehrte Damen und Herren: Meiner Auffassung nach hat Sinatra seinem künstlerischen
Ruf in diesem Abschnitt seiner Karriere mit der Aufnahme von einer ganzen Reihe von seichten Pop-Titeln erheblichen Schaden zugefügt und sich beinahe schon zum Kasper gemacht.

Die restlichen Nummern des Albums sind von einer derartigen Belanglosigkeit, dass man sich ernsthaft fragen muss, wie es denn überhaupt möglich war, dem Sänger diese inferioren Songs unterzujubeln. Dementsprechend lustlos absolviert Sinatra denn auch diese Lieder. Durchaus vorstellbar, daß sich Sinatra nach Abhören der Bänder spontan zu seinem dann wenig später verkündeten Retirement entschlossen hat. Was er hier zu hören bekam, kann ihm selber wohl unmöglich gefallen haben.

Ein greller Kontrast dazu ist jedoch die Schlussnummer des Albums, Lady Day, welche aber bezeichnenderweise bereits fast ein Jahr früher aufgenommen wurde, nämlich im November 1969. Damals war Sinatra, vorausgesetzt man stattete ihn mit angemessenem Songmaterial aus, durchaus noch zu einer überdurchschnittlichen Leistung fähig. Diese Fassung von Lady Day
(es gibt noch eine weitere auf dem zuvor erschienenen Album
Watertown) kann man getrost
zu den zwanzig besten Reprise-Aufnahmen des Barden zählen. Vor allem das in der Tat großartige Arrangement von Don Costa verdient es, ganz besonders erwähnt zu werden. 

Bewertung:  Jobim-Teil  durchschnittlich
                          
  Costa-Teil  schlecht
Songs
Drinking Water
Someone To Light Up My Life
Triste
Don´t Ever Go Away
This Happy Madness
Wave
One Note Samba
I Will Drink The Wine
Close To You
Sunrise In The Morning
Bein´ Green
My Sweet Lady
Leaving On A Jet Plane
Lady Day



Aufgenommen 1969 / 70


Produzenten

Sonny Burke
Don Costa
Sinatra


Arrangeure

Eumir Deodato
Don Costa

Gastmusiker
Antonio Carlos Jobim