“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
Antonio Carlos Jobim Komponist, Pianist und Sänger (1927-1994) Antonio Carlos Jobim war eine der großen Vaterfiguren der brasiliansichen Musik und der wohl berühmteste Vertreter der sogenannten Bossa Nova, der "neuen Welle", einer Musik von eigentümlichem Zauber und Poesie, welche zu Beginn der 60er Jahre durch die Fusion von herkömmlicher brasilianischer Musik und amerikanischem Cool-Jazz entstand. Jobim ist der Autor einiger der bekanntesten Bossa-Titel wie etwa The Girl From Ipanema, Waters Of March, Wave, One Note Samba oder natürlich Desafinado, einer Nummer die in der Aufnahme des Saxofonisten Stan Getz dem Bossa Nova zum Durchbruch verhalf. Zuweilen wird Jobim auch als der "brasilianische Cole Porter" oder "der brasilianische George Gershwin" bezeichnet - ganz zu Recht, meine sehr geehrten Damen und Herren.. |
1967 nahm Antonio Carlos Jobim zusammen mit Sinatra ein für Letzteren sehr ungewöhnliches
Album auf. Ungewöhnlich deshalb, weil Sinatra hier etwas völlig Neues
ausprobierte. Dass der Swing- und Balladenspezialist Sinatra ein reinrassiges Bossa-Nova-Album
einspielen würde, hatten wohl die wenigsten seiner Fans erwartet.
Dieses Album mit dem eher schlichten Titel Francis Albert Sinatra & Antonio Carlos Jobim war bei Kritik und Publikum jedenfalls so erfolgreich, dass zwei Jahre später erneut
ein Album in Angriff genommen wurde. Das Material dieser Aufnahmesitzungen
wurde zum größten Teil auf dem Sinatra-Album Sinatra & Co ver- öffentlicht. Das gesamte 1967 und 1969 entstandene Liedgut der beiden wurde
anno 2010 unter dem Titel Sinatra-Jobim: The Complete Reprise Recordings wiederveröffentlicht. Antonio Carlos Jobim wurde am 25. Januar 1927 in Rio de Janeiro geboren. Ursprünglich war ihm die Laufbahn eines Architekten zugedacht, aber im Alter von etwa zwanzig Jahren wandte sich Jobim ganz der Musik zu und begann als Pianist in Nachtklubs zu arbeiten. Zu Jobims musikalischen Vorbildern gehörten neben brasilianischen Musikern wie Heitor Villa-Lobos auch klassische Komponisten wie Mozart, Beethoven und Chopin ebenso wie Jazz-Musiker wie Bill Evans, Gerry Mulligan oder Chet Baker. Später betätigte er sich als Begleitmusiker von Luis Bonfaz und als Arrangeur und Studiomusiker für die Plattenfirma Continental. 1956 erlangte er durch seine Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Vinicius de Moraes erste Bekanntheit. Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre arbeitete er eng mit Joao Gilberto, einem anderen Großen der brasiliansichen Musik-Szene zusammen. Die mit Gilberto entstand- enen Aufnahmen wurden zu Initialzündung für den Bossa-Nova-Stil. 1962 nahmen die beiden amerikanischen Jazzer Stan Getz und Charlie Byrd die Jobim- Komposition Desafinado auf und landeten damit einen weltweiten Erfolg. Antonio Carlos Jobim gelangte so zu Weltruhm und trat noch im selben Jahr in der berühmten New Yorker Carnegie Hall auf. Es gibt kaum einen bedeutenden Jazz-Musiker, der zu dieser Zeit nicht auch ein Bossa-Nova-Album aufgenommen hätte, natürlich stets mit einigen Kompositionen von Jobim, von denen viele heutigentages als Jazz-Standards gelten. Bossa Nova beeinflusste damals aber nicht nur den Jazz, sondern auch die Pop- und Unterhaltungsmusik bis hin zum Schlager- Genre. Ende der 60er Jahre flaute dieser Boom dann zwar langsam ab, aber Jobim machte auch in den späten 60er und in den 70er Jahren eine ganze Reihe von Studioplatten für die Platten- Firmen Verve, Warner und CTI. Einige dieser Alben wurden von Größen wie Nelson Riddle oder Claus Ogerman arrangiert. Live-Auftritte absolvierte Antonio Carlos Jobim in den 70er Jahren kaum und verlegte sich stattdessen zunehmend auf Kompositions-Arbeiten für brasilianische Spielfilme und TV-Produktionen. Nach einem länger dauernden Rückzug von den Konzertbühnen scharte Jobim schließlich Mitte der 80er Jahre eine neue Gruppe von Musikern um sich und ging wieder auf Tournee. Zu dieser Zeit feierte der Bossa-Nova-Stil gerade eine Art von Comeback und Jobim rückte erneut in den Mittelpunkt großen Interesses. Auch in diesen Jahren entstanden einige neue Studio- Alben, welche aber die Kritiker nicht so zu überzeugen vermochten wie seine früheren Platten. Hochverehrte Damen und Herren: Eine seiner letzten Arbeiten war die Mitwirkung an Sinatras Duets II, auf welchem die beiden ein Duett von Fly Me To The Moon singen. Die beiden trafen jedoch bei den Aufnahmen nicht so wie ehedem persönlich zusammen - die Beiträge der zwei bejahrten Stars wurden nachträglich im Studio zusammengeschnitten. Tatsächlich sang Sinatra seinen Part in New York, während Jobims Teil in Rio de Janeiro eingespielt wurde. Diese Vorgehensweise ist eigentlich nur schändlich zu nennen und es wäre in der Tat besser gewesen, man hätte es übrhaupt sein lassen, anstatt sich diesen im Grunde unwürdigen Hokuspokus zu bedienen. Sicherlich sehen Sie das genauso. Im April des Jahres 1994 hatte Jobim erneut umjubelte Auftritte in der New Yorker Carnegie Hall, welche auch auf Tonträger konserviert wurden. Im September 1994 machte Jobim seine letzten Studioaufnahmen. Zu dieser Zeit war er, was aber nur die Wenigsten wussten, bereits schwer an Krebs erkrankt. Während er sich in einem Krankenhaus von einer Krebsoperation erholte, erlitt Jobim einen Herzinfarkt und verstarb am 8. Dezember 1994 in New York. |
Schaffen und Wirken Die wichtigsten Platten The Wonderful World Of A.C.J. (1965) Love, Strings And Jobim (1966) Wave (1967) F.A. Sinatra & A.C.Jobim (1967) Tide (1970) Jobim (1972) Matita Pere (1973) Elis & Tom (1974) Urubu (1976) Terra Brasilis (1980) Encontro (1985) Passarim (1987) Empfehlenswerte Sampler Finest Hour - The Best (1963-87) Composer (1965-67) The Art Of A.C. Jobim (165-74) A.C. Jobim Songbook (1962-88) Sammler-Edition The Man From Ipanema 3 CDs (1996) |