“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
The Very Best Of The Rat Pack Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sampler mit Aufnahmen des legendären Rat Pack gibt es inzwischen wie Sand am Meer, vieles in diesem Bereich ist lieblos zusammengestellt und völlig verzichtbar. Im Jahre 2011 jedoch erschien eine durchwegs brauchbare Zusammen- stellung, die mit einigen der besten Songs des Entertainment-Triumvirats aufwartet. Es handelt sich dabei um eine Kompilation von Studio-Aufnahmen aus den 60er-Jahren, mithin aus der Blütezeit des Rat Pack. Alle drei Herren - Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr - zeigen sich hier von ihrer besten und swingendsten Seite. Die Barden wechseln sich auf den Aufnahmen ab, erwartungsgemäß ist es Sinatra, welcher den Anfang macht: Sein wunderbares Come Fly With Me - allerdings in der anno 1965 entstandenen Zweitaufnahme des Titels - steht am Beginn gegenständlicher Kompakt-Disk und erweist sich naturgemäß als sehr guter Einstieg ins Programm. Übrigens verwendete man hier die Version, die schon auf dem 2008 herausge- brachten Sinatra-Sampler Nothing But The Best zu hören war und welche ein alternatives Ende anzubieten hat. Darauf folgt Dean Martin, welcher in unvergleichlich lässiger Art und Weise Ain´t That A Kick In The Head singt und damit eindrucksvoll beweist, dass Robbie Williamses Version davon nur die eines mittelmäßigen Imitators, ja: eines Suppenkaspers ist. Kein Sänger besaß je die augenzwinkernde Nonchalance Dean Martins, welche natürlich auch nicht von ungefähr kam, sondern vorwiegend das Resultat von Martins Versuch, Bing Crosby zu kopieren, ist. Sammy Davis jr kommt naturgemäß auf dem nächsten Titel zum Einsatz, ein sehr schmissiges Too Close For Comfort, welches stellenweise gar zur Überlegung auffordert, ob diese Fassung nicht sogar jener Sinatras überlegen sein könnte. Bevor aber derartige Überlegungen so richtig Platz greifen können, ertönt schon das bekannte Intro zu Sinatras I´ve Got You Under My Skin, ein Song, der zu den unsterblichen Klassikern des Entertainer Of The Century zählt und hier naturgemäß nicht fehlen darf - ein Weglassen dieser Glanznummer wäre freilich ein unverzeih- liches Verbrechen gewesen. Auch hier hören wir die für das Label Reprise entstandende Zweit- aufnahme des Titels, welche - obgleich sehr stimmig - die Capitol-Version, welche einige Jahre zuvor entstand, nicht ganz erreicht. Weitere Informationen zu diesem Song können Sie übrigens just hier einsehen. Als nächstes folgt wieder ein nettes Lied von Dean Martin, nämlich ein sehr swingendes Who´s Got The Action, ein wirklich ganz famoser Song von Martin, da werden Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, mir sicherlich beipflichten wollen. Die markant voll- tönende, wenn auch etwas gequetscht klingende Stimme von Sammy Davis jr erklingt nun auf dem Titel A Lot Of Living To Do, auch dies eine ausgesprochen wohlbekömmliche und swing- ende Nummer, die anschaulich zeigt, dass Davis jr nicht nur ein großer Entertainer, sondern auch ein durchaus guter Sänger war. Nach einem gleichfalls erfreulichen Zwischenspiel von Sinatra mit Ring-A-Ding-Ding, der Titelnummer seines gleichnamigen ersten Reprise-Albums, folgt wiederum Sammy Davis jr mit Ee-O Eleven. Spätestens jetzt wird jedem Hörer klar, dass man sich bei dieser Zusammenstellung alle Mühe gegeben hat - jede Nummer auf diesem Sampler ist von höchster Qualität, die drei Herren ziehen einen Trumpf nach dem anderen aus dem Ärmel, dergestalt, dass es eine wahre Freude ist. Nach Sinatras Luck Be A Lady übernimmt wieder Mr. Martin das Ruder - mit einem seiner größten Hits, dem zwar eher anspruchslosen, aber immerhin sehr eingängigen Lied Volare (Nel Blu Dipinto Di Blu), einem Song von dem unzählige Cover- Versionen existieren, eine gar von einem Künstler, von dem man eine solche eigentlich eher nicht erwartet hätte, nämlich David Bowie. Jawoll, sie haben richtig gelesen, auch von Rock-Chamäleon Bowie gibt es eine Aufnahme von Volare, entstanden für den Soundtrack irgendeines unbedeut- enden Films der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die gültigste Interpretation dieses Schlagers ist wohl Dean Martin zuzuschreiben, besser als er kann der Song meiner Ansicht nach wohl kaum gebracht werden. Nun aber zeigt Sammy Davis jr, dass Birth Of The Blues bei ihm eindeutig besser aufgehoben ist als bei Sinatra, von welchem es ebenfalls eine Version aus den hehren Columbia-Tagen gibt. Der Chairman Of The Board kommt als nächstes selbst zum Einsatz und zwar mit Witchcraft, einer seiner Glanznummern, über die ich sicherlich nicht viele Worte zu machen brauche, Sie alle, die Sie mit dem Gesamtwerk des Barden mehr oder weniger wohlvertraut sind, kennen vermutlich alle drei Studio-Aufnahmen, welche Sinatra über die Jahrzehnte hinweg eingesungen hat. Weitere Informationen zu Witchcraft können Sie übrigens bei Bedarf just hier einsehen. Als nächstes hören wir wiederum Dean Martin, diesmal mit eine wunderbar entspannt swingenden Version von You´re Nobody Till Somebody Loves You, gefolgt von Sinatra mit der von Neal Hefti arrangierten Fassung von I Get A Kick Out Of You, bei welcher, wie Sie wissen, durchaus die Post abgeht - wenngleich mir persönlich die subtilere Capitol-Version des Songs mehr zusagt. Auch zu diesem Song erlaube ich mir, Ihnen - sehr verehrte Damen und Herren - weitergehende Informationen anzubieten, nämlich just hier. In Folge blödeln sich Dean Martin und Sammy Davis jr durch das eher belanglose Duet Sam´s Song, bevor die groß angekündigte Sensation des Albums, nämlich eine noch unbekannte Alternativ-Version von Sinatras I´m Gonna Live Until I Die ertönt. Diese Nummer ist wohl der Köder für alle jene, welche die anderen Songs dieser Zusammenstellung schon alle in ihren Musiktruhen lagern haben. Zunächst muss festgehalten werden, dass es sich bei I´m Gonna Live Until I Die N-I-C-H-T um einen Alternate Take der Nummer handelt, wie mancherorts fälschlicherweise verbreitet wird. Was auch verwunderlich gewesen wäre, stammt der Song doch aus der Capitol-Zeit Sinatras, während alles andere, was auf gegenständlichem Sampler der drei Herren geboten wird, fast ausschließlich dem Label Reprise zuzuordnen ist. Ich komme daher zu dem Schluss, dass im Falle von I´m Gonna Live Until I Die Sinatras Vocals aus einer TV-Show herausgefiltert und mit einem neuen Orchestral- Overdub versehen wurden. Dafür spricht auch die hier etwas verminderte Tonqualität von Sinatras Gesangsaufnahme. Sinatra phrasiert hier etwas gelassener, jedenfalls streckenweise weit weniger hektisch als auf der Original-Aufnahme, welche mit ihrem halsbrecherischen Tempo ohnedies einen seltenen Einzelfall in Sinatras Karriere darstellt. Sinatra wusste freilich selbst am besten, dass langsame bis mittlere Tempi seinem Können am ehesten entsprachen und hielt sich von wirklichen Hochgeschwindigkeitsnummern meist fern, zumal diese ihm ein so enges Korsett anlegten, dass er seine Fähigkeiten kaum auszuspielen Gelegenheit hatte. Unversehens gelangen wir auch schon zum Ende dieser durchaus gelungenen Zusammenstellung von Songs der Herren Sinatra, Martin, Davis jr: Dean Martin schmachtet sich durch eine Balladen- Version von Everybody Loves Somebody und stellt solcherhand seine Crooner-Fähigkeiten ein- drucksvoll unter Beweis. Den würdigen Abschluss bildet das Duett Me And My Shadow, welches von Sinatra im Verbund mit Davis jr bestritten wird und in wirklich jeglicher Hinsicht als hochgradig erquickend bezeichnet werden kann. Hier noch einmal in der Übersicht, welche Songs von welchem der drei Herren gesungen werden: Sinatra singt Come Fly With Me, I´ve Got You Under My Skin, Ring-A-Ding-Ding, Luck Be A Lady, Witchcraft, I Get A Kick Out Of You, I´m Gonna Live Until I Die. Dean Martin singt Ain´t That A Kick In The Head, Who´s Got The Action, Volare, You´re Nobody Till Somebody Loves You, Everybody Loves Somebody. Sammy Davis jr singt: Too Close For Comfort, A Lot Of Living To Do, Ee-O Eleven, Birth Of The Blues. Es gibt daneben zwo Duette, einmal Martin-Davis mit Sam´s Song, einmal Sinatra-Davis mit Me And My Shadow. Dies ergibt unter dem Strich acht Songs unter Beteiligung Sinatras, sechs unter Beteiligung von Dean Martin sowie fünf unter Beteiligung von Sammy Davis jr. Wie man sieht, haben die Verant- wortlichen auch hier wieder die Popularität des jeweiligen Entertainers in die Zusammenstellung einfließen lassen, Sammy Davis jr zieht einmal mehr den Kürzeren. Je nun, so ist man es schon von ähnlichen Zusammenstellungen gewöhnt - es ist müßig, noch Worte darüber zu verlieren. In Summe gesehen also erhält der Käufer hier eine ausgesprochen hörenswerte Kollektion von Songs aus den Blütejahren des Rat Packs, jeder einzelne davon ist durchaus dazu angetan, das Interesse des Hörers an einer nachhaltigeren Beschäftigung mit der musikalischen Hinterlassen- schaft der Sänger zu schüren. Bewertung: sehr gut |
Songs Come Fly With Me Ain't That A Kick In The Head Too Close For Comfort I've Got You Under My Skin Who's Got The Action? A Lot Of Living To Do Ring-A-Ding Ding Eee-O Eleven Luck Be A Lady Volare (Nel Blu Dipinto Di Blu) Birth Of The Blues Witchcraft You're Nobody 'til Somebody Loves You I Get A Kick Out Of You Sam's Song I'm Gonna Live Until I Die Everybody Loves Somebody Me And My Shadow Executive Producer Robert Finkelstein Tape Review & Mixing Larry Walsh Remastering Pete Doell |