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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Bing Crosby

Sänger und Schauspieler (1903 - 1977)

Hochgeehrtes Publicum, sehr verehrte Damen und Herren: Sinatra hat viele, viele Sänger nachhalt- ig beeinflußt - doch auch er hatte in jungen Jahren ein großes Vorbild: Bing Crosby. Nachdem Sinatra im Sommer 1935 ein Konzert mit Crosby erlebt hatte, stand sein Entschluss, ebenfalls Sänger zu werden, fest. "Dieser Abend hat mein Leben verändert" sollte der Barde später bekennen.

Allerdings wollte Sinatra von Anfang an "anders" klingen als Crosby, was ihm auch nachhaltig gelingen sollte. Die beiden Sänger waren in den 40er Jahren harte Konkurrenten, wurden schließ- lich aber sogar Freunde - jedenfalls kann man diese Behauptung da und dort nachlesen - und spielten zusammen an der Seite von Grace Kelly in dem Filmklassiker High Society.
Bing Crosby wurde am 3. Mai 1903 in Tacoma, Washington als Harry Lillis Crosby geboren.
Er war das vierte von sieben Kindern. Den Namen Bing entnahm er viel später einem Zeitungs- Cartoon. Bereits zu High-School- Zeiten sang er in einer Jazz-Band, später dann bildete er auf der Universität zusammen mit Al Rinker ein Vokal-Duo.

Durch Rinkers Schwester, der Sängerin Mildred Baily, bekamen Crosby und Rinker, durch einen weiteren Sänger nunmehr zum Trio verstärkt, einen Job bei der Band von Paul Whiteman. Das Trio sollte schnell Erfolg haben. Mit Songs wie I´m Coming Virginia und einem Auftritt in dem Film The King Of Jazz im Jahre 1930 erlangte die Formation große Popularität.

Crosby entschloss sich alsbald dazu, eine Solo-Karriere zu starten. Es dauerte nicht lange, und Bing Crosby war der populärste und erfolgreichste "Crooner" seiner Zeit. Seine Stimme drang nun aus jedem Radio, er nahm hunderte von Songs auf und hatte eine ganze Reihe von Filmauftritten. Anfang der 40er Jahre hatte sich Crosby schließlich endgültig als "world´s biggest singing star" etabliert.

Um diese Zeit trieb er auch seine Film-Karriere voran und drehte eine ganze Reihe von Filmen an der Seite von Bob Hope und Dorothy Lamour. Der erste Film zusammen mit Bob Hope,

The Road To Singapore war so erfolgreich, dass von 1940-1952 eine richtige Road-Film-Serie entstand. Im Jahre 1944 gewann er den Oscar als bester Darsteller in dem Film Going My Way. 

Auch während der 50er Jahre blieb Crosby sehr gut im Geschäft, hatte viele Radio- und Fernsehauftritte, drehte weiterhin Filme, nahm Platten auf und gab stets ausverkaufte Konzerte. Vielfach arbeitete er auch mit anderen großen Stars wie z.B. Dinah Shore, Louis Armstrong oder
Judy Garland  zusammen. 1954 wurde Crosby wegen seiner Leistung in dem Film The Country Girl an der Seite von Grace Kelly erneut für den Oscar nominiert. 1956 spielte er an
der Seite von Grace Kelly und Sinatra in dem Film High Society.

Auch in den 60er und 70er Jahren blieb Bing Crosby aktiv, wenngleich er nun doch kürzer zu treten begann und sich mehr und mehr aufs Golfspielen konzentrierte. 1974 hatte er seinen letzten Filmauftritt als Erzähler in dem Streifen That´s Entertainment, einer Zusammenstellung klassischer Szenen aus diversen Film-Musicals.

Auch danach nahm er noch einige weitere Platten auf, beispielsweise den Christmas-Song Little Drummer Boy/Peace On Earth, als Single-Duett zusammen mit dem exzentrischen britischen Rock-Star David Bowie (fürwahr eine doch sehr ungewöhnliche Paarung, wer das Video zu dem Song kennt, wird bestätigten können, dass kaum je zwei gegensätzlichere Persönlichkeiten nebeneinander an einem Klavier gestanden haben mögen) und trat weiterhin
in seinem alljährlichen TV-Special auf.

1977 war er gerade in den Vorbereitungen zu einem neuen Film mit Bob Hope, The Road To
The Fountain Of Youth, ein Film, der wohl den Geist der Road-Film-Serie aus den 40er- und 50er Jahren noch einmal heraufbeschwören sollte, als er am 14. Oktober auf einem Golf-Platz in Madrid eine tödliche Herzattacke erlitt.

Heutzutage ist Bing Crosby, wiewohl seinerzeit der populärste Crooner aller Zeiten, weitgehend in Vergessenheit geraten - seine Musik erreicht heute nur mehr ein Minderheitenpublikum. Je nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich überlasse es Ihnen, daraus die entsprech-
enden Schlüsse zu ziehen. Freilich ist es nicht ausgeschlossen, dass auch Sinatras Andenk- en ein ähnliches Schicksal nicht erspart bleiben könnte - wiewohl im Falle des letzteren Barden die Gefahr weniger groß erscheint. Manchen von Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, mögen sich auch an Crosbys Tochter Mary erinnern, welche vor vielen Jahren in der populären TV-Serie Dallas spielte. Zwei andere Kinder Crosbys verübten übrigens Selbstmord. Sein ältester Sohn beschrieb Crosby in einem Buch als autoritär und aufbrausend.

Der Leichnam des so lange Jahre ausgesprochen populären Crooners liegt auf dem Holy Cross Cemetery in Culver City, Kalifornien begraben.
 
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Platten
Merry Christmas (1945)
Blue Skies (1946)
Stardust (1948)
Cole Porter Songs (1950)
Down Memory Lane (1951)
Just For You (1952)
New Tricks (1957)
Pennies From Heaven (1962)
Bing Crosby (1965)
Thoroughly Modern Bing (1968)
Bingo Viejo (1975)
Feels Good Feels Right (1976)
At My Time Of Life (1976)


Empfehlenswerte Sampler
Crosby Classics Vol.1 (1949)
Crosby Classics Vol.2 (1950)
The Very Best Of (1964)
The Jazzin´ Bing Crosby (1992)
16 Most Requested Songs (1992)

Sammler-Editionen
His Legendary Years (1931-57) 4CDs

Die wichtigsten Filme
King Of Jazz (1930)
Mississippi (1935)
Road To Singapore (1940)
Road To Moroco (1942)
Road To Rio (1947)
Mr. Music (1950)
High Society (1956)
Robin And The 7 Hoods (1964)