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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Das legendäre RAT PACK

Fällt der Name bzw. die Bezeichnung RAT PACK, so fallen einem sofort die Namen Sinatra, Sammy Davis jr. und Dean Martin ein. Hochverehrte Damen und Herren: Zweifelsohne waren die drei obgenannten Herren die wichtigsten Mitglieder der sogenannten  "Rattenbande", aber sie waren nicht die einzigen. Ausführliche Portraits von von Martin und Davis jr. sehen Sie übrigens hier:
Dean Martin
Sammy Davis jr.

Anfangs, Mitte der 50er Jahre war das RAT PACK nichts anderes als eine Clique rund um
den Filmstar Humphrey Bogart und seine Frau Lauren Bacall, der auch David Niven und seine Frau, Mike Romanoff und Gattin, sowie Swifty Lazar und Judy Garland und ihr Ehemann Sid Luft angehörten. Um Mitglied dieser Clique zu werden, musste man vor allem eine gewisse Trinkfestigkeit an den Tag legen, sich die Nächte um die Ohren schlagen sowie einen besond- eren Sinn für Humor haben und sich im Allgemeinen möglichst wenig darum scheren, was andere Leute von einem dachten. Für die Sensationspresse waren die Eskapaden dieses Vereins natürlich ein gefundenes Fressen und die einzelnen Mitglieder sorgten stets dafür, dass die Journalisten nicht brotlos wurden.

Sinatra stieß im Frühjahr des Jahres 1954 zu dieser Clique und wurde nach Humphrey Bogarts Tod im Jahre 1957 gewissermaßen der Anführer des RAT PACK, zu dem inzwischen und in weiterer Folge auch Peter Lawford, Joey Bishop, Dean Martin, Jimmy VanHeusen, Shirley McLaine und Sammy Davis jr. gehörten. 

Das RAT PACK im engeren Sinne bestand aus Sinatra, Dean Martin, Peter Lawford, Joey Bishop und Sammy Davis jr. Ihre gemeinsamen Live- Auftritte, vorzugsweise im Sands Hotel, an dem Sinatra zur damaligen Zeit Anteile hatte, waren DIE Showbiz-Attraktion des Spieler- Paradieses Las Vegas, in welchem sich die Filmstars, die Multi-Millionäre, die Starlets, die Gangster und die Politiker in den Casinos trafen. RAT PACK- Auftritte stellten eine Mischung aus derbem Klamauk und Gesang dar, bei der jeder Einzelne einen Solo-Teil des Programms bestritt, bevor man gemeinsam zur Tat schritt. Oft genug trieften die Klaumauk-Einlagen der Truppe nur so von antisemitischen und rassistischen Über- und Untergriffen, deren Ziel oft genug Sammy Davis jr. war, der zumeist gute Miene zum bösen Spiel machte, aber sich mitunter auch durchaus mit barer Münze gegen die Sticheleien seiner Kollegen zu wehren wusste. Über das Niveau, auf welchem hier Unterhaltung geboten wurde, kann man geteilter Meinung sein, zumindest hatten die Mitglieder des RAT PACK die Lacher stets auf ihrer Seite.

An Joey Bishop und Peter Lawford erinnert sich heute - ganz zu Recht - kaum noch jemand, weshalb die beiden hier in aller Kürze vorgestellt werden sollen.
JOEY BISHOP,  bürgerlich Joseph Abraham Gottlieb, wurde am 3. Februar 1918 im New Yorker Stadtteil Bronx geboren. Nach zwei Jahren High School verließ er die Schule und schlug sich in verschiedenen Berufen durch, bis er schließlich seinen Namen änderte und mit zwei Partnern die nur sehr mäßig erfolgreiche Komiker-Truppe "The Bishop Trio" gründete. Nachdem er vier Jahre bei der Army verbracht hatte, arbeitete er wieder als Unterhaltungskünstler, diesmal aber bald mit mehr Erfolg. Bis zum Jahr 1949 brachte er es auf einen wöchentlichen Verdienst von tausend Dollar. Bald darauf lernte er Frank Sinatra kennen, mit dessen Unterstützung er bald in den großen Casinos von Las Vegas auf der Bühne stand und seine
Populariät beträchtlich steigern konnte. Ab 1957 trat Bishop auch vor die Kamera und 1960 drehte er mit seinen Kollegen vom Rat Pack den Film Oceans Eleven (Frankie und seine Spießgesellen) und übernahm auch eine eigene Fernseh-Show. 1962 spielte er im zweiten RAT PACK- Film Sergeants 3 (Die siegreichen Drei). Wegen Streitigkeiten verlor er seine Rolle im dritten RAT PACK-Streifen Robin And The Seven Hoods. Dies war auch gleichbedeutend mit dem Ende seiner Mitgliedschaft beim RAT PACK. In den folgenden Jahren zog er sich mehr und mehr aus dem Show-Biz zurück, siedelte sich in Florida an und verlegte sich aufs Golfen und Angeln. Ab und zu nahm er auch noch kleinere Rollen beim Film an, z.B. in Eine Sipp- schaft zum Ermorden im Jahre 1996 oder er wirkte als Gast in TV-Serien wie Hardcastle und McCormick oder Mord ist ihr Hobby mit. Joey Bishop, dessen Frau 1999 starb, war nach Sinatras Tod der letzte Überlebende des legendären RAT PACK - bis zum Oktober 2007, als
er gänzlich unerwartet im Alter von neunundachtzig Jahren ebenfalls verschied.
PETER LAWFORD wurde am 7. September 1923 in London als Sohn eines Offiziers geboren. Schon als kaum siebenjähriger Pimpf spielte er seine erste kleine Rolle in einem englischen Film. 1938 trat er erstmals in einem Hollywood-Film in einer kleinen Nebenrolle auf. Später spielte er zumeist Engländer oder Aristokraten. Mit seinen eher bescheidenen schauspiel- erischen Leistungen machte Lawford weniger von sich reden als durch seinen Ruf als Party-Löwe und Jet-Setter. In die Schlagzeilen kam er anno 1954, als er die Schwester des späteren Präsidenten Kennedy, Patricia, heiratete. Das RAT PACK, zu dem Kennedy damals ein Naheverhältnis hatte, nahm Lawford schon bald als Mitglied in seine Reihen. Neben den
zwei Filmen, die er mit seinen RAT-PACK- Kollegen drehte, spielte er in rund achtzig Filmen mit, zumeist nur seichte Komödien ohne jeglichen Anspruch, darunter auch ausgesprochen schlechte Machwerke wie etwa Won Ton Ton The Dog Who Saved Hollywood im Jahre 1976. Über das RAT PACK sagte Peter Lawford einmal folgendes: "Everybody was on the same wave-length. We would do two shows a night, get to bed around five, get up again at seven or eight and go to work on a movie. We´d come back, go to the steam room, get something to eat and start all over again - two shows a night. They were taking bets we´d all end up in a box." Streitigkeiten beendeten auch seine Mitgliedschaft beim RAT PACK, vor allem mit Sinatra soll sich der zeitweise auch drogenabhängige Lawford derart überworfen haben, dass dieser bis zuletzt kein Wort mehr mit ihm wechselte. Lawfords Ehe mit Patricia Kennedy wurde im Jahre 1966 geschieden, danach war er noch drei Male verheiratet, alle Verbindungen dauerten jedoch nur wenige Jahre. Lawford bezahlte bitter für den gesundheit- lichen Raubbau, den er seinem Körper durch Alkohol- und Drogen-Exzesse zugemutet hatte und starb am 12. Dezember 1984 an Leberzirrhose.




Die Haupt-Protagonisten des RAT PACK - Sinatra, Martin und Davis jr. - traten auch noch in den 70er und 80er Jahren sporadisch gemeinsam auf, mitunter auch nur als Duo. In dem im Jahre 1983 gedrehten völlig unsinnigen Klamauk-Streifen Cannonball Run 2 gab es auch noch einmal eine Art Wiedervereinigung des RAT PACK auf der Filmleinwand: Davis, Martin und Sinatra haben hier aber nur einen sehr kurzen gemeinsamen Auftritt. Ein durchaus humor- istisches Detail am Rande: In dem Film spielt Sinatra - ausgerechnet - einen Mafia-Boss, genannt The Chairman... Im Dezember 1987 überraschten die drei älteren Herren die Fachwelt mit der Ankündigung einer gemeinsamen Tournee, die erste richtige gemeinsame Tour seit zwanzig Jahren.

Am 13. März 1988 fiel dann tatsächlich der Startschuss ihrer Reunion Tour im Oakland Coliseum. Die Show war innerhalb von zwei Stunden ausverkauft. Was als triumphale Wiedervereinigung des RAT PACK  angelegt war, fand jedoch schon vorzeitig ein eher unrühmliches Ende, denn schon nach wenigen Auftritten zeigte sich, dass
Dean Martin
den Anforderungen einer Konzertreise ganz und gar nicht gewachsen war und die Tournee
nicht fortsetzen konnte.

Daher wurde Dean Martin kurzfristig durch die bezaubernde Weltklasse-Enterainerin
Liza Minnelli ersetzt. Der ungemein dynamische Wirbelwind Minnelli brachte auch gehörigen Schwung in die etwas angestaubte Herren-Runde. Sinatra selbst und auch Sammy Davis jr. erwiesen sich nämlich als nicht in allerbester Form und wirkten oft müde, stimmlich eher in- disponiert und mitunter auch beklagenswert wenig motiviert. Die neue Trio-Besetzung spielte unter der ein wenig hochtrabenden Bezeichnung THE ULITMATE EVENT im Jahre 1988 einige Konzerte und hatte auch noch 1990 einige gemeinsame Auftritte, bis Sammy Davis jr. ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen aussteigen musste. Von dieser ULTIMATE EVENT-Tour gibt es auch einen regulär zu erwerbenden Zusammenschnitt auf Video, welcher allerdings vor allem Sinatra in wenig berauschender Form zeigt.



 
Songs im Vergleich:

Something
28. Oktober 1970 (Reprise)
3. Dezember 1979 (Reprise)


Die ziemlich poppige Sinatra- Erst- Fassung dieses von George Harrison geschriebenen Beatles-Songs von 1970 sagt mir mit seinem zu plakativen Arrangement und dem schepp- ernden Schlagzeug eher wenig zu. Zudem ist Sinatra stimmlich alles andere als auf der Höhe und gibt sich auch interpret- atorisch keine allzu große Mühe.

1979 hat Sinatra aber aus dem Song ein kleines Meisterwerk gemacht. Die 79er-Fassung auf dem Album Trilogy ist der früh- eren Version um Welten über- legen. Das subtile Arrangement von Maestro Nelson Riddle ist einfach großartig und glänzt
mit genialen kleinen Details wie etwa dem Finger- schnippen vor der Textzeile „don´t want to leave her now“. - Superb!


Sinatra selber singt das Lied mit viel, viel mehr emotionalem Tiefgang als bei der ersten Version und ist zudem (für sein Alter) gut bei Stimme, für meine Begriffe so gut wie fast nie seit 1965.

Eindrucksvoll führt er hier noch einmal sein Markenzeichen vor, nämlich das Überblenden von Phrasen ohne erkennbare Atempause. Die Töne kommen sicher und sauber, gesanglich eine makellose Performance und interpretatorisch, was Ausdruck und Gefühl betrifft, ebenso fehlerlos. Absolut über- zeugend haben der Groß- meister Riddle und Sinatra
hier noch einmal gezeigt, wie man aus einem eher simplen Song ein Meisterwerk machen kann.


Alles in Allem der vielleicht beste Song der gesamten Post-Retirement-Phase, welche insgesamt bekanntlich sowohl vom eingespielten Songmaterial als auch von der mitunter sogar grausigen stimmlichen Verfass- ung Sinatras größtenteils eine Enttäuschung (für meine Be- griffe nicht selten sogar eine Zumutung) darstellt.

Eine Ausnahme in dieser so wenig erquicklichen Periode
ist das Album Trilogy, von dem auch die Nummer „Something“ stammt. Trilogy sollte in keiner Sammlung fehlen.

 
Der Prinzipal spricht:

Oh meine sehr verehrten Damen und Herren, nicht wenige unter Ihnen - davon
bin ich zumindest felsenfest überzeugt - vermögen auch
dem Jazz einiges abzugewinn- en. In diesem Falle möchte ich Ihnen dringendst anempfehlen, auch die Unterabteilung JAZZ mit Ihrem Besuch zu beehren. Dorten nämlich finden Sie allerlei Wissenswertes zum Jazz ganz im Allgemeinen, sowie auch Portraits von einigen wichtigen Musikern
und auch Rezensionen von diversen Jazz-Alben. Wertes Publicum, ich darf Sie also ganz in diesem Sinne bitten:
JAZZ