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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Dean Martin

Sänger, Schauspieler und Entertainer (1917 - 1995)

Meine hochgehrten Leserinnen und Leser: Der bürgerliche Name des als Sohn von italienischen Einwanderern am 7. Juni 1917 zu Steubenville, Ohio geborenen Schauspielers, Entertainers und Sängers lautete Dino Paul Crocetti. Nachdem er vorzeitig von der Schule abgegangen war, betätigte Dino sich eine Zeitlang als Amateurboxer und Alkohol-Schmuggler. Später verdingte er sich dann in einem Casino als Croupier und begann bald darauf, unter dem Namen Dean Martin als Sänger aufzutreten. Seine erste Schallplattenaufnahme erschien im Jahre 1946
unter dem Titel Which Way Do My Heart Go. Martins Gesang stand zunächst ganz unter dem Einfluss seines großen Vorbilds Bing Crosby, von dem zu dieser Zeit wohl jeder junge Sänger, der sich einen Namen machen wollte, beeinflusst war. In Atlantic City traf Dean Martin dann schließlich auf den Komiker Jerry Lewis.
Die beiden beschlossen, zusammenzuarbeiten und es entwickelte sich eine viele Jahre an- dauernde künstlerische Partnerschaft, die zu sehr großen Bühnen- und Filmerfolgen führen sollte. Bis zum Jahr 1956 drehten die beiden eine ganze Reihe von immer nach dem gleichen Muster gestrickten Hollywood-Komödien, in denen Dean Martin immer die Rolle des väterlichen Freundes eines hektischen, leicht vertrottelten, aber um so liebenswerteren Tolpatschs Jerry Lewis spielte. In diesen Filmen hatte Martin auch stets Gelegenheit, mit einigen romantischen Songs zu glänzen, die die Herzen der  Filmpartnerinnen zum Schmelzen brachten.

Das Bühnen- und Film-Image von Dean Martin und Jerry Lewis - hier der charmante Crooner und Frauenliebling Dean und da der Tolpatsch Jerry - übertünchte in der Öffentlichkeit mitunter die Tatsache, dass Jerry Lewis die eigentliche treibende künstlerische Kraft in ihrer Partner- schaft war.

Neben seinen Aktivitäten an der Seite von Jerry Lewis verfolgte Dean Martin aber auch weiter seine Karriere als Sänger, die ihn vor allem in den 50er Jahren von Erfolg zu Erfolg trug. Seine Markenzeichen dabei waren seine stets elegant gewandete Erscheinung, seine sanfte, weiche und doch voll klingende, mit einem unverwechselbaren Schmelz ausgestattete Stimme sowie sein mit italienischem Flair verbrämter Charme.

Aber auch ohne seinen Partner Jerry Lewis vermochte Dean Martin auf der Leinwand zu überzeugen, z.B. in den Filmen Young Lions mit Marlon Brando oder in dem Western Rio
Bravo, in welchem er an der Seite von John Wayne agierte. Ende der 50er Jahre traf Martin schließlich auf Sinatra - eine Begegnung mit Folgen: zusammen mit Sammy Davis jr. wurde
er zu einem der Urgesteine des sogenannten
Rat Pack, welchem u.a. außerdem noch Peter Lawford, Joey Bishop und Shirley McLaine angehörten.

Die Live-Auftritte dieses Gespanns sowie die zum Exzess neigende Lebensweise der Protagonisten dieses Clans verschaffte ihnen schon bald legendären Status im Show-Biz.

Es folgten kommerziell sehr erfolgreiche und ebenso arbeitsreiche wie turbulente Jahre, die gleichsam unter dem Motto "film all day and fun all night" standen. Die beiden wichtigsten Filme des Rat Packs waren sicher Ocean´s Eleven
und Robin And The Seven Hoods.
Der harte Kern des  Rat-Packs übertrumpfte sich damals in mitunter auch infantil anmutender Manier, wer die meisten Platten verkaufen, die höchsten Gagen kassieren, die meisten Starlets abschleppen und die größeren Mengen Whiskey vertilgen konnte und landete aufgrund dieser Aktivitäten etliche Male in den Schlagzeilen der Yellow-Press. Legendär war auch der Einfluss, den dieser Clan in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie hatte, legendär waren aber auch die teils tatsächlichen, teils kolportierten Verbindungen in die hohe Politik einerseits (Sichwort J.F. Kennedy) und zum organisierten Verbrechen andererseits.

In diesen Jahren festigte Dean Martin seinen Ruf als trinkfreudiger, nicht immer ganz zuver- lässiger Entertainer, der sich auch ab und zu gern selbst auf die Schaufel nahm und nicht immer besonders ernst nahm  -  ganz im Gegensatz zu Sinatra, welcher immer auch einen sehr hohen künstlerischen Anspruch an sich selber stellte und sich wohl eher als Künstler denn als purer Entertainer sah, betrachtete sich Dean Martin wohl eher als Unterhalter im allerreinsten Sinne des Wortes, dessen Ansprüche an sein eigenes Tun nicht viel weiter reichten, als seinem Publikum ein paar angenehme Stunden und sich selber ein möglichst sorgenfreies Leben zu bereiten.

Anfang der 60er Jahre wechselte Dean Martin zu der von Sinatra gegründeten Plattenfirma Reprise Records, für welche er in der Folge einige große Erfolge aufnahm. 1964 beispielsweise eroberte er mit der Nummer Everybody Loves Somebody
den ersten Platz der US-Hitparade und verdrängte damit sogar die Beatles. In den 60er Jahren hatte Dean Martin auch eine eigene wöchentliche TV-Show, in welcher mitunter seine Gäste nicht immer sehr gut wegkamen - unter anderem machte er sich damals über die Rolling Stones lustig, die sich nach ihren sensationellen Erfolgen in England gerade anschickten, Amerika im Sturm zu nehmen.
Auf die Frisuren der Rolling Stones anspielend meinte er damals: "Ihre Haare sind gar
nicht sooooo lang, sie haben bloß alle eine niedrige Stirn." Die Stones sollen damals
von Martin´s Humor wenig angetan gewesen sein...

In den 70er Jahren begannen dann Dean Martins Popularitätswerte kontinuierlich zu sinken,
die Filme und Plattenaufnahmen wurden immer weniger und in die Schlagzeilen kam er fast
nur noch aus Gründen, die nicht in seinem Beruf, sondern in seinem Privatleben zu suchen waren. Vor allem seine Alkoholprobleme wurden in den Medien ausgebreitet. Der tragische
Tod seines Sohnes Dean Paul bei einem Flugzeugabsturz im Jahre 1987 versetzte ihm
einen schließlich einen Schlag, von dem er sich nicht mehr erholen sollte.

1988 gingen Sinatra, Sammy Davis jr. und Dean Martin noch einmal auf eine Art Rat-Pack- Reunion-Tournee - doch bereits nach sechs Auftritten war Martin gezwungen, aus der Tour auszusteigen. Er wirkte erschöpft und müde, um Jahre älter als er tatsächlich war und war
den hohen Anforderungen der Tournee ganz offenbar in keiner Hinsicht gewachsen. Aber ungeachtet dessen trat Dean Martin bis 1991 weiter auf die Konzertbühne - haupsächlich in den Spielerstädten Las Vegas und Atlantic City - jedoch war nun die Qualität seiner Auftritte nicht einmal mehr annähernd professionell zu nennen. Unter anderem verwechselte er sogar Texte der einzelnen Songs und sang etwa zur Musik des Liedes Welcome To My World 
den Text von Everybody Loves Somebody. Manche mögen das noch für einen Gag gehalten haben, aber es kam noch weit schlimmer. Seine letzten Auftritte absolvierte der schwer gezeichnete Star bereits im Sitzen und spätestens da wurde es dem Publikum klar, wie
es wirklich um Dean Martin stand.

In weiterer Folge ging es mit Dean Martins Gesundheit immer weiter abwärts und die Sensationspresse überschlug sich mit allerlei wüsten Spekulationen über den schlechten Zustand des greisen Entertainers. Dean Martin, welcher viermal verheiratet und siebenfacher Vater war, verstarb 78jährig am 25. Dezember 1995.  

Aufgrund seines eigenen schlechten Gesundheitszustandes war sein alter und inzwischen ebenfalls vergreister  Weggefährte aus besseren Tagen Sinatra am Besuch der  Trauerfeier- lichkeiten verhindert und musste sich von seiner Frau Barbara Sinatra vertreten lassen.
 
Schaffen und Wirken


Die wichtigsten Filme
My Friend Irma (1949)
The Stooge (1951)
Ten Thousand Bedrooms (1957)
The Young Lions (1958)
Some Came Running (1958)
Rio Bravo (1959)
Ocean´s Eleven (1960)
Kiss Me Stupid (1964)
The Sons Of Katie Elder (1965)
Airport (1970)
Mr. Ricco (1975)
Cannonball Run (1981)



Die wichtigsten Platten
Dean Martin Sings (1955)
Memories Are Made Of This (1955)
Return To Me (1958)
Volare (1958)
Sleep Warm (1959)
Cha Cha Cha D´Amour (1962)
Everybody Loves Somebody (1964)
Welcome To My World (1967)
Dino (1972)
The Nashville Sessions (1983)



Sammler-Editionen
Memories Are Made Of This
1946-1955
(8CD-Box)

Return To Me 1956-1961
(8CD-Box)

Everybody Loves Somebody
The Reprise Years 1962-1966
(6CD-Box + DVD)

Lay Some Happiness On Me
The Reprise Years And More
1966-1985
(6CD-Box + DVD)