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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Sammy Davis jr.

Sänger, Schauspieler und Entertainer (1925-1990)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sammy Davis jr., welcher am 8. Dezember 1925 zu Harlem in New York als Sohn eines Tänzers und einer Tänzerin geboren wurde, stand bereits seit seiner frühesten Kindheit auf der Bühne. Zusammen mit seinem Vater und seinem Onkel trat er in Nachtklubs auf und reiste quer durch die Vereinigten Staaten.

1945 wurde er zur Army eingezogen. Nach seiner Entlassung begann er alsbald wieder aufzutreten. Er begann auf der Bühne weiße Stars zu imitieren, was aber dem damaligen weißen Publikum nicht immer besonders zusagte - Rassenvorurteile waren damals wie heute weit verbreitet. Mit Vorurteilen dieser Art sollte Davis freilich auch später noch zu kämpfen haben, so zum Beispiel im November des Jahres 1960, als er die schwedische Schauspielerin Mai Britt heiratete.
Im Dezember desselben Jahres fand auch die Angelobungsfeier von Präsident Kennedy statt, für den Sammy sich im Wahlkampf  - wie auch Sinatra -  sehr engagiert hatte. Die Kennedys  ließen  wissen, es wäre besser, wenn Davis an der Feier nicht teilnehmen würde, weil er wegen seiner Hochzeit in gewissen Kreisen, die für die Kennedys wichtig waren, keine Sympathien erregt hatte. - Zweifelsohne eine große Enttäuschung für Sammy Davis.

Doch zurück zu den Anfängen: Es war Sinatra, der seinem Freund Ende der 40er Jahre einige Türen bei den im Showbusiness maßgeblichen Leuten öffnete und so der Karriere von Sammy Davis jr. enormen Vorschub leistete. Dank Sinatras Einfluss konnte Davis 1948-50 bei der Firma Capitol Records eine Reihe von Songs aufnehmen, welche aber damals nicht ver- öffentlicht wurden. Auch verschaffte Sinatra ihm Zutritt in das Mekka der amerikanischen Unterhaltungsindustrie: Sammy Davis jr. war einer der ersten farbigen Künstler, die in Las Vegas auftraten.

Im Jahre 1954 veröffentlichte er auf dem Label Decca sein erstes Platten- Album. Im selben Jahr verlor er bei einem Autounfall ein Auge, was ihn in tiefe Depressionen stürzte. Davis bezweifelte, dass er als Einäugiger je wieder seine Bewegungen als Tänzer würde koordinieren können. Es ist auch nicht zuletzt der moralischen Unterstützung seiner Rat-Pack-Freunde zu verdanken, dass er wenige Monate später bereits wieder auf der Bühne stand. Vielfach trat Sammy Davis jr. zusammen mit dem sogenannten
RAT PACK auf, welches sich neben Sammy Davis aus Dean Martin, Sinatra, Joey Bishop und Peter Lawford zusammensetzte. RAT PACK- Auftritte stellten eine Mischung aus derbem Klamauk und Gesang dar, bei der jeder Einzelne einen Solo-Teil des Programms bestritt, bevor man gemeinsam zur Tat schritt. Oft genug trieften die Klaumauk-Einlagen der Truppe nur so von antisemitischen und rass- istischen Über- und Untergriffen, deren Ziel oft genug Sammy Davis jr. war, der zumeist gute Miene zum bösen Spiel machte, aber sich mitunter auch durchaus mit barer Münze gegen
die Sticheleien seiner Kollegen zu wehren wusste. Über das Niveau,  auf welchem hier Unterhaltung geboten wurde, kann man geteilter Meinung sein, zumindest hatten die
Mitglieder des RAT PACK die Lacher stets auf ihrer Seite.

Neben seinen Auftritten mit dem Rat-Pack reüssierte er Ende der 50er-Jahre auch am Broadway. Als Sinatra 1960 sein eigenes Platten-Label Reprise gründete, war Sammy
Davis jr. natürlich einer der ersten, die sofort unter Vertrag  genommen wurden. Zahlreiche
sehr erfolgreiche Alben entstanden in den nächsten Jahren. Weitere Auftritte mit dem Rat Pack, zahlreiche Fernsehauftritte und Arbeiten am  Broadway folgten.

Seine Ehe ging 1968 nach acht Jahren in die Brüche, was Davis nur schwer verwinden konnte. Um diese Zeit begann er schließlich auch harte Drogen zu konsumieren. Seine Karriere wurde dadurch naturgemäß ganz wesentlich beeinträchtigt. Mit dem Song The Candy Man gelang ihm allerdings nichts desto Trotz Anfang der 70er Jahre ein großer Hit. Schließlich gelang es ihm doch, sich aus dem Teufelskreis des Drogenkonsums zu befreien und Davis absolvierte auch wieder zahlreiche Auftritte und Tourneen. Nach zwei Schallplatten, denen aber kein besonderer Erfolg beschieden war, verlängerte seine damaligen Plattenfirma MGM den Vertrag nicht mehr, Davis galt in weiterer Folge in der Branche als Kassengift und als auf dem absteigenden Ast.

Wenn er auch ohne Plattenvertrag dastand, in den Casinos fand Sammy Davis immer noch
ein begeistertes Publikum für seine Auftritte. 1976 musste Sammy Davis jr. sich einer Hüftoperation unterziehen, aber schon kurz darauf begann er, erneut aufzutreten. So erfolgreich seine Konzert-Reisen sich auch gestalteten, mit seinen weiteren Schallplatten konnte er keine Erfolge verbuchen, seine letzte Single nahm er im Jahre 1985 auf: Hello Detroit.

1987 sollte es zu einer Art Wiedervereinigung des legendären Rat Pack kommen, als Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. eine gemeinsame Tourneee ankündigten. Im März 1988 fiel dann der Startschuss zur "Together Again" Tour, allerdings war Dean Martin den Belastungen der Tournee keineswegs mehr gewachsen und fiel nach nur sechs Konzerten aus. Nach einigen Auftritten als Duo engagierten Sinatra und Davis schließlich Liza Minnelli und tourten unter dem Titel "The Ultimate Event" weiter. Im Frühjahr 1989 war Sammy Davis jr. dann wegen akuter Stimmprobleme seinerseits gezwungen, auszusteigen.

Nach einer kurzfristigen Besserung wurde schließlich im Herbst 1989 die vernichtende Diagnose Kehlkopfkrebs gestellt. Noch am Abend vor dem Beginn der Strahlentherapie
gab Sammy Davis ein Konzert im Harrah´s in Lake Tahoe. Am 4. Februar 1990 wurde ein TV-Special zu Ehren des bereits vom Tode gezeichneten Entertainers ausgestrahlt, in dem auch er selber einen kurzen Auftritt hatte, aber bereits  nicht mehr sprechen konnte. Wenig später verschlechterte sich sein Zustand drastisch. Am 13. März verließ er das Cedar´s Sinai Hospital, um zu Hause zu sterben.

Wenige Tage vor seinem Tode besuchte Sinatra seinen alten Freund noch ein letztes Mal,
aber Davis war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr ansprechbar. Er starb am 16. Mai 1990.

 
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Schallplatten
Starring Sammy Davis jr. (1955)
Here´s Looking At You (1956)
The Wham Of Sam (1961)
What Kind Of Fool Am I (1962)
The Shelter Of Your Arms (1964)
Our Shining Hour (1965)
Sammy Steps Out (1970)
Sammy Davis jr. Now (1972)
Portrait Of Sammy Davis jr. (1972)
Sammy (1973)
That´s Entertainment (1974)
Closest Of Friends (1982)



Empfehlenswerte Sampler
The Best Of Sammy Davis jr.
Greatest Hits
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My Greatest Songs
Greatest Hits Live


Sammleredition
Yes, I Can - Sammy Davis jr. Story
(4CD)



Filme
Robin And The Seven Hoods (1963)
Sweet Charity (1968)
Cannonball Run (1981)
Cannonball Run II (1983)