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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Sinatra - Basie

Diese im Herbst 1962 aufgenommene Platte dokumentiert das Treffen zweier absoluter Giganten: Hier Sinatra, weltweit anerkannt als einer der größten Interpreten des American Songbook, da
Count Basie, der Groß-Meister des ökonomischen Piano-Spiels und neben
Duke Ellington
sicher der wohl bekannteste Big-Band-Chef aller Zeiten.

Anders als Duke Ellington, der sich auch immer wieder an großen quasi-sinfonischen Werken und Klangmalereien versuchte, war Count Basie zu hundert Prozent ein Mann des Swing und passte so schon von der musikalischen Konzeption her ganz hervorragend zu Sinatra, welcher ja auf dem Gebiet des Swing schon in den 50er Jahren - aber auch schon zuvor -  Großartiges geleistet hatte.

Sinatra und Basie, welche sich dem Vernehmen nach gegenseitig sehr bewunderten, ließen zwanzig Jahre vergehen, bevor es endlich zu einer Zusammenarbeit kommen sollte. Die zwölf Stücke für dieses Album wurden von den beiden zusammen ausgesucht, leider griff man dabei etwas gar zu intensiv auf Stücke zurück, die Sinatra in der Vergangenheit schon einmal aufge- nommen hatte, was das Vergnügen an dieser Platte  gegebenenfalls etwas trüben könnte.

Natürlich werden bei einer Zusammenarbeit von musikalischen Persönlichkeiten dieses Kalibers von vorneherein die allerhöchsten Erwartungen gehegt, welche dann vielleicht doch nicht so ganz erfüllt werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren: Die Platte ist ohne jeden Zweifel nicht schlecht, aber sie hätte doch wesentlich besser sein können - vielleicht sogar müssen.

Acht oder auch fünf Jahre früher wäre das Ergebnis wahrscheinlich noch um zwei Klassen besser gewesen. Des Barden Stimme nämlich hatte - obwohl wir erst das Jahr 1962 schreiben - zum Zeitpunkt des Entstehens dieser Platte nicht mehr die locker und lässig swingende Qualität, durch welche sich frühere Arbeiten wie
A Swingin´ Affair oder das wunderbare
Album
Songs For Swingin´ Lovers auszeichneten.

Die wirklich hervorstechenden Nummern dieser Platte sind für mich Pennies From Heaven, My Kind Of Girl, Learnin´ The Blues und I Won´t Dance. Die anderen Songs sind allerdings doch eher bloß gediegenes Handwerk, sie versprühen seltsamerweise einfach nicht das Feuer, das man bei einer Kooperation von Musikern wie Sinatra und Count Basie erwartet hätte.

So ganz warmgelaufen scheinen die Motoren bei dieser ersten Zusammenarbeit der beiden also noch nicht zu sein, womöglich war der immer wieder kolportierte und bekundete gegenseitige Respekt hier eher hinderlich als förderlich.

Nicht eben der ganz große Wurf also, aber immerhin aufgrund des Teams Basie-Sinatra sicher- lich eine Platte von ganz außergewöhnlicher musikhistorischer Bedeutung - "A Historic Musical First", wie auch der Untertitel dieses Albums lautet.

Erwähnenswert sind auch einige der Musiker, die damals in der Band von Count Basie spielten:
Thad Jones an der Trompete
Henry Coker an der Posaune
Frank Foster und Frank Wess Saxofone

und natürlich wie immer:

Freddie Green an der Gitarre.

Meine verehrten Damen und Herren, dieses im Herbst des Jahres 1962 zu Los Angeles aufgenommene Album gehört selbstverständlich zur Grundausstattung jeder halbwegs ambitionierten Sinatra- Sammlung, wenngleich einige Schwächen in der Umsetzung doch
nicht ganz abzuleugnen sind.

Bewertung:  durchschnittlich

Songs
Pennies From Heaven
Please Be Kind
(Love Is) The Tender Trap
Looking At The World Thru
Rose Colored Glasses
My Kind Of Girl
I Only Have Eyes For You
Nice Work If You Can Get It
Learnin´ The Blues
I´m Gonna Sit Right Down
And Write Myself A Letter
I Won´t Dance



Aufgenommen Oktober 1962



Arrangeur

Neal Hefti