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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Count Basie

Pianist und Bandleader (1904 - 1984)

Count Basie war seit den 30er Jahren und noch bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts eine Symbolfigur des Big-Band-Swing. Seine Band begleitete im Lauf der Jahrzehnte auch diverse Vokal-Stars, so etwa auch Sinatra, mit welchem Basie in der ersten Häfte der 60er Jahre auch drei einigermaßen erfolgreiche Schallplatten aufnahm:
Sinatra-Basie und das Nachfolgealbum It Might As Well Be Swing sowie eines der bekanntesten und, wie man anmerken muss, auch besten Live-Alben des Barden, Sinatra At The Sands. Die letzte gemeinsame Produkt- ion der beiden Giganten war die Aufzeichnung des Sinatra-TV- Specials The Man And His Music im Jahre 1981. Wertes Publicum, erlauben Sie mir, Count Basie nunmehr etwas näher vorzustellen, just so wie es sich für einen der Größten im Jazz geziemt:
William Basie wurde am 21. August 1904 in Red Bank zu New Jersey geboren. Die ersten Grundbegriffe des Klavierspiels vermittelte ihm seine Mutter. Schon früh begann er sich für Ragtime-Pianisten wie James P. Johnson oder Fats Waller zu interessieren. Fats Waller persönlich brachte Basie einige Kniffe auf dem Klavier bei und vermittelte ihm auch seine allerersten Engagements, die ihn bald quer durch die Vereinigten Staaten führten. Eine Weile spielte Count Basie in Kinos die Hintergrund-Musik zu Stummfilmen, bevor er 1928 zu den
Blue Devils des Bassisten Walter Page stieß.

Als sich die Blue Devils trennten, spielte er in der Band von Bennie Moten, bis er 1935 seine eigene Band gründete. Das Programm der Band war reiner unverfälschter Swing und dies sollte bis zu Basies Tod so bleiben. Das minimalistische und auf das Wesentliche beschränkte Piano-Spiel Basies wurde zu seinem Markenzeichen, an dem man ihn schon nach wenigen Takten zuverlässig identifizieren konnte.

1937 entstand die erste Bassie-Plattenaufnahme für das Label Decca. In der damaligen Band spielten bereits Schlagzeuger Jo Jones, Bassist Walter Page sowie Gitarrist Freddie Green, ein Team, welches seinem Chef jahrzehntelang die Treue halten sollten und als eines der zuverlässigsten Rhythmusgespanne des Jazz galt. Auch der stilbildende Saxofonist Lester Young gehörte dieser frühen Basie-Band an. 1938 entstand die Swing-Nummer Jumpin At

The Woodside, welche zum Swingklassiker und zur Erkennungsnummer aller weiteren Basie- Orchester werden sollte. Radio-Sendungen, Tourneen und Plattenaufnahmen für Decca und Columbia folgten. Die Musiker der Band der 30er und 40er Jahre sind jedem Jazz- und Swing- Freund ein Begriff: Don Byas, Buddy Tate, Illinois Jaquet, Joe Newman und J.J. Johnson und andere prägten mit ihrem Spiel wesentlich den Sound der Band. 1954 ging die Band auch auf Europa-Tournee und 1957 war die Basie- Band die erste farbige Gruppe, die im New Yorker Hotel Waldorf-Astoria aufspielte.

1963 unternahm das Orchester eine Japan-Tournee, welche zu einem großen Erfolg wurde. Fernsehauftritte mit Sinatra, Fred Astaire sowie Tony Bennett folgten. Um diese Zeit stieß Quincy Jones als Arrangeur zu der Band. In den 60er und 70er Jahren spielte Basie öfters auch bekannte Pop-Songs dieser Zeit in traditionellem Swing-Big-Band- Arrangement und blieb auf diese Weise stets auf der Höhe der Zeit. Der kommerzielle Erfolg gab ihm Recht, auch wenn die Jazz-Puristen ab dieser Zeit mit dem Repertoire der Band nicht immer einverstanden waren. In den 70er Jahren nahm Basie für verschieden Platten-Label auf, bis ihn Norman Granz für
sein Pablo-Label verpflichtete. Ab diesem Zeitpunkt ging Basie keine Kompromisse mit der gängigen Popmusik mehr ein, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf die Musik, die
er schon in seinen Anfangstagen gemacht hatte: mitreißenden, schnörkellosen Swing mit
einer kräftigen Dosis Blues.

Basies Band war zu einer Institution geworden, die enormen Einfluß auf praktisch alle anderen Big Bands ausübte. Die Liste der Musiker, die im Laufe der Zeit in seinen Bands gespielt haben, liest sich nahezu wie ein Who-Is-Who des Jazz.

Obwohl sich seine Gesundheit mit zunehmendem Alter mehr und mehr verschlechterte, blieb Count Basie seinem Konzert-Publikum bis fast ganz zuletzt treu. 1983 verstarb seine Frau nach vierzigjähriger Ehe, was ihm einen sehr tiefsitzenden Schlag versetzte, den er nicht zu überwinden vermochte.Count Basie überlebte seine Frau kaum ein Jahr und verstarb am 26. April 1984 in Hollywood.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, so Sie nicht ohnehin mit einigen Arbeiten des großen Count Basie vertraut sind, so laufen Sie los und setzen Sie sich unverzüglich in den Besitz einiger Beispiele seiner Kunst - Sie werden es gewiss nicht zu bereuen haben. Der Name Basie steht für swingenden, leichtverdaulichen Jazz jenseits aller Experimente und somit sind seine Arbeiten gerade auch für ein Publicum, welches den Jazz gerade erst für sich entdecken möchte, ausgesprochen empfehlenswert.
 
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Platten
C.B. & Kansas City 7 (1952)
Basie Jazz (1954)
Lester Leaps In (1955)
Joe Williams Sings (1955)
April In Paris (1957)
C.B. At Newport (1957)
Bennett Sings (1958)
C.B./Sarah Vaughn (1960)
The Count Meets The Duke (1961)
Ella And Basie (1963)
Frankly Basie (1963)
Live In Antibes (1968)
High Voltage (1970)
Satch And Josh (1975)
I Told You So (1976)
Prime Time (1977)
Montreux ´77 (1977)
The Timekeepers (1978)
A Classy Pair (1979)
On The Road (1980)
Warm Breeze (1981)
88 Basie Street (1983)
Fancy Pants (1984)


Empfehlenswerte Sampler

Best Of Early Basie (1937-39)
Columbia Best Recordings (1939-45)
The Greatest (1957)


Sammler-Editionen
The Golden Pablo Years
4CDs (1972-83)
The Story
4 CDs (1936-50)