“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
The Best Is Yet To Come (Text und Komposition: Cy Coleman/Carolyn Leigh) Aufnahmedaten der verschiedenen von Sinatra im Studio eingesungenen Versionen: 9. Juni 1964 (Reprise) 12. Oktober 1993 (Capitol) Hochgeschätztes Publicum, meine sehr verehrten Damen und Herren, von wo immer her Sie den Weg hierher auf diese Seite gefunden haben: Ich erlaube mir Ihnen hierorts einen Song zu präsentieren, der ganz examplarisch für Sinatras Leistungen auf dem Gebiete des Swing ist. Freilich erlangte der Sänger seine Bedeutung in der Musikgeschichte in der Hauptsache durch seine Meisterschaft als Interpret romantischer oder melancholischer Balladen und Love-Songs. Nichts desto, nichts desto, wertes Publicum - der Barde war auch in Up-Tempo-Nummern durchaus beheimatet und nahm im Laufe seiner Karriere einige sehr jazz-beeinflusste, hart swingende Alben auf. The Best Is Yet To Come stammt vom zweiten in Gemeinschaftsproduktion mit Count Basie entstandenen Album, der 1964 aufgenommenen LP It Might As Well Be Swing. Das Album wird leider den an diese Produktion gestellten Erwartungen über weite Strecken nicht gerecht, das Zusammentreffen zweier Giganten wie Sinatra und Basie hätte eigentlich ersprießlichere Ergebnisse zeitigen müssen - The Best Is Yet To Come allerdings stellt auf jeden Fall eine rühmliche Ausnahme dar. Die Autoren des Liedes sind Cy Coleman, der das Stück komponierte sowie Carolyn Leigh, aus deren Feder der Songtext stammt. Coleman (1929-2004), Pianist und Komponist, trat bereits im Alter von nur sechs Jahren in der Carnegie Hall auf, wandte sich später dem Jazz zu und war jahrzehntelang Verfasser zahlreicher Broadway-Stücke, für einige davon konnte er wichtige Branchen-Preise (Emmy, Grammy, Tony) gewinnen. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören Big Spender, Witchcraft, Why Try To Change Me Now oder It Amazes Me. Daneben war er auch als Komponist von Filmmusik tätig. Carolyn Leigh (1926-1983) schrieb die Texte zu vielen Liedern der Populärmusik sowie für Film- und Broadway-Produktionen. Etliche Lieder entstanden auch in Zusammenarbeit mit Cy Coleman. 1985 wurde sie posthum in die Songwriters Hall Of Fame aufgenommen. Ihr gemeinsam verfasstes Lied The Best Is Yet To Come wurde ursprünglich für Tony Bennett geschrieben, der es anno 1962 für sein sehr erfolgreiches, mehrfach ausgezeichnetes Album I Left My Heart In San Francisco aufnahm. Sinatras Erst-Aufnahme des Titels stammt vom 9. Juni 1964, wie schon erwähnt wurde er dabei vom Count-Basie-Orchester begleitet, das Arrangement stammt von Quincy Jones. The Best Is Yet To Come ist für mich - neben Fly Me To The Moon – der mit großem Abstand beste Song des Albums. Von Basie/Sinatra hätte man sich freilich eigentlich ein ganzes Album vom Kaliber dieser beiden Songs gewünscht bzw. erwartet. The Best Is Yet To Come ist allerdings fantastisch, meine Damen und Herren, ja: sagenhaft. Das fängt schon damit an, wie Basie zu Beginn mit nur ganz wenigen Tönen die richtige Stimmung schafft - darin war er ohnehin ein Meister seines Fachs. Quincy Jones, damals noch als eine Art Wunderkind geltend, hat zudem ein ganz famoses Arrangement geschrieben und die Band ist hier richtig in Fahrt – an den lauteren Stellen überdeckt sie mitunter sogar fast den Sänger. Meiner Ansicht nach hat Sinatra bei diesen Aufnahmen leider, leider nicht mehr so ganz den lockeren Swing in der Stimme, den er z.B. noch auf Sinatra Swings von 1961 hatte. Man hätte die Basie-Alben unter Umständen ein paar Jahre früher einspielen sollen. Das Ergebnis wäre allenthalben ein wesentlich erquickenderes gewesen. Sinatra war zudem bei den Auf- nahmen zu It Might As Well Be Swing ist keiner allzu guten stimmlichen Verfassung, was auf vielen der Titel herauszuhören ist. - Nicht so allerdings bei The Best Is Yet To Come. Sinatra scheint das Lied mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu interpretieren, eine Nuance welche bei späteren Live-Aufnahmen freilich verlorenging. Das Arrangement ist hochgradig erquickend, mit viel Punch und zupackenden Bläsersätzen. Als einziger Kritikpunkt mag das Fade-Out des Songs angesehen werden - hier wäre ein richtig gesetzter Schlusspunkt wohl noch um einiges effektvoller gewesen. Die Fassung von der anno 1994 veröffentlichten Duets 2-CD kann man im Vergleich dazu ruhig unter den Tisch fallen lassen, denn sie ist offen gesagt, wie beide Duets-Platten, überflüssig. - Sinatra kann in diesem Alter natürlich unmöglich mit der Studio-Version von 1964 mithalten, keiner wird das auch je verlangen oder erwarten, trotzdem sei die Sinnhaftigkeit der Duets- Platten wieder einmal schwerstens in Frage gestellt, was aber diese Spät-Fassung des Songs wirklich völlig unbekömmlich macht, ist der wenig passende Duett-Partner Jon Secada – er wirkt einfach nur lächerlich. Manchen Stimmen zufolge wurde The Best Is Yet To Come bei den Sessions zu Duets von Sinatra übrigens gar nicht aufgenommen, Sinatras Gesang soll aus mehreren Live-Aufnahmen der Jahre 1993/94 zusammengestückt, besser gesagt: zusammengeschustert worden sein. Einige wenige offiziell erschienene Live-Versionen bzw. Versionen aus TV-Specials des Stückes sind erhältlich - meine sehr verehrten Damen und Herren, auf folgenden Bild- und Tonträgern können Sie dazu fündig werden: DVD The Man And His Music DVD Concert For The Americas CD/DVD Sinatra New York Auf inoffiziellen Mitschnitten mögen viele weitere Versionen zirkulieren - Sinatra brachte vor allem in den 80er Jahren, aber auch in den allerletzten Jahren seiner Konzert-Tätigkeit den Song mit besonderer Regelmäßigkeit zum Vortrag. In diesen Spät-Versionen phrasierte Sinatra teilweise fordernder und zupackender als auf der Studio-Aufnahme von 1964, freilich aber auch weit weniger subtil, wie man anhand oben angeführter Bild- und Tonträger gut nachvollziehen kann. Ein Satz vielleicht zum TV-Special The Man And His Music, welches Sinatra 1981 mit Count Basie wiedervereinte: Auch wenn der Barde sich sichtlich Mühe gibt, die Studio-Fassung von 1964 bleibt hier völlig außer Reichweite - seinerzeit vermochte man Sinatras gutgelauntes Lächeln aus seinem Gesang herauszuhören, hier ist davon wenig bis eigentlich gar nichts zu bemerken. Diese Subtilitäten des Vortrages nämlich hatte Sinatras Stimme nach 1973 - wie wir unglücklicherweise nur zu gut wissn - ein für alle mal eingebüßt. Bei der Version aus Concert For The Americas erweist sich Sinatra in (altersentsprechend) guter Form - in der Tat ist er hier stimmlich (oben erwähnte Subtilitäten einmal außen vor gelassen) nur wenig von der 1964 entstandenen Original-Version entfernt, scheint für Momente richtiggehend verjüngt. Diese Nummer darf als eines der Highlights des Konzerts gelten, da werden mir freilich die wenigsten unter Ihnen widersprechen wollen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Zu einem durchaus ähnlichen Befund kann man nach Ansicht der Fassung welche sich auf der DVD der Box Sinatra New York finden lässt, gelangen. Diese Version stammt aus einem Konzert in der Carnegie Hall anno 1980. Übrigens war The Best Is Yet To Come der letzte Song, den Sinatra im Rahmen seines letzten öffentlichen Konzertauftritts am 25. Februar 1995 zu Gehör brachte. Damals setzte der Methusalem der gehobeneren Unterhaltungsmusik mit einer - gemessen an seinem biblischen Alter - ausgesprochen kraftvollen Performance des Liedes seiner sechzig Jahre dauernden Live-Karriere ein respektables Ende. - Die Worte The Best Is Yet To Come sind übrigens auf dem Grabstein des Barden eingraviert. Abschließend würde ich den Song in einer Top-20 der Reprise-Jahre (1960-88) irgendwo zwischen Platz fünf und zehn reihen, allerdings eher nahe an der Zehn, jawohl und ganz und gar ungenau, meine sehr verehrten Damen und Herren. Vokal- und Instrumentalaufnahmen des Titels von anderen Künstlern (Auszug) Interpret/Album-Titel/Jahr der Aufnahme bzw. Veröffentlichung: Judy Collins: Home Again (1984) Peggy Lee: I Like Men/Sugar ´n´ Spice (1959-62) Johnny Mathis: A Special Part Of Me (1984) Holly Near: With A Song In My Heart (1997) Marylin Volpe: Sings Cy Coleman (2000) Agneta Baumann: A Time For Love (1996) Tony Bennett: I Left My Heart In San Francisco (1962) Rosemary Clooney: Girl Singer (1992) Ella Fitzgerald: The Pablo Years (1993) Shirley Horn: You´re My Thrill (2001) Kirk Lightsey: From Kirk To Nat (1990) Diane Schuur: In Tribute (1992) Carol Sloane: The Songs Sinatra Sang (1996) Sarah Vaughn: You´re Mine You (1962) Grover Washington jr: The Best Is Yet To Come (1983) Phil Woods: All Bird´s Children (1990) Ernestine Anderson: Jazz Classics (1996) Blossom Dearie: May I Come In (1998) |
Information: Der Song kann in seinen verschieden- en Studio-Versionen auf folgenden Sinatra-Alben nachgehört werden. Die Aufstellung erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Version Numero Eins: It Might As Well Be Swing The Reprise Collection Nothing But The Best New York New York My Way - The Best Of Version Numero Zwo: Duets 2 (Sinatras Gesang wurde mutmaßlich aus Live-Aufnahmen herausgefiltert) |