“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
I’ve Got The World On A String (Text und Komposition: Ted Koehler & Harold Arlen) Aufnahmedaten der verschiedenen von Sinatra im Studio eingesungenen Versionen: 30. April 1953 (Capitol) 1. Juli 1993 (Capitol) Hier - meine sehr verehrten Damen und Herren - stelle ich Ihnen einen Song vor, den Sinatra ganz besonders geschätzt haben dürfte: Es gibt mehrere Aufnahmen des Liedes sowohl für Schallplatte als auch für TV-Shows und Sinatra wurde bis ganz ans Ende seiner meiner Meinung nach viel zu langen Laufbahn als Live-Performer nicht müde, diesen erquickenden Titel zum Vortrage zu bringen, nicht selten auch als schmissigen Opener, um das Publicum gleich von Beginn weg in die richtige Stimmung zu versetzen. Und dies auch im hohen Alter stets mehr oder weniger erfolgreich: Kaum hörte das Publicum die unsterblichen ersten Zeilen, die da lauten: I've got the world on a string, sittin' on a rainbow Got the string around my finger What a world, what a life - I'm in love war es nur mehr schwer im Gestühl zu halten - die Begeisterung schwoll auch, wenn des Barden Stimme wieder einmal einen ihrer schlechten Tage hatte, wie es naturgemäß bei Sinatras letzten Tourneen in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts immer häufiger der Fall war. Dieser Titel, welcher sich auch unter Jazz-Musikern großer Beliebtheit erfreut und freilich nach wie vor gerne gespielt und aufgenommen wird, wurde anno 1932 von Ted Koehler und Harlold Arlen geschrieben, welche sich beide großer Verdienste um das sogenannte Great American Songbook rühmen dürfen bzw. durften, denn beide Herren liegen freilich längst unter der Erde. Auch I´ve Got The World On A String fand Eingang in diese Schatzkiste amerikanischer Populärmusik, welche vornehmlich mit Songs aus Broadway-Musicals und Broadway-Shows befüllt ist. Sinatra, dessen Plattenvertrag bei Columbia 1952 nach gut zehn Jahren auslief und der haupt- sächlich aus Gründen sinkender Verkaufszahlen nicht verlängert wurde, fand anno 1953 beim damals noch verhältnismäßig kleinen Label Capitol eine neue Heimstatt. Mit dieser Plattenfirma hat der Barde - Sie wissen das alle, meine sehr verehrten Damen und Herren - in den kommen- den zehn Jahren Musikgeschichte geschrieben - dies obgleich er zu Beginn der 50er-Jahre von vielen Kritikern und Branchenkennern künstlerisch schon abgeschrieben worden war. Doch einem Phönix gleich erhob sich der Sänger aus der Asche, welch ein Triumph, als er 1953 den Oscar als bester Nebendarsteller für Verdammt in alle Ewigkeit einsackte! Oh, meine Damen und Herren, dies Ereignis darf als Initialzündung für die zweite, noch erfolgreichere Phase in der Karriere des Barden angesehen werden. Der Film-Preis lenkte zweifelsfrei die Aufmerksamkeit des Publicums auch wieder stärker auf den Sänger Sinatra. Mit dem Label Capitol kam es nun auch zu einer teilweisen musikalischen Neu-Orientierung, zumal klassische Love-Songs, mit welchen Sinatra bei Columbia Records zunächst jahrelang sehr erfolgreich gewesen war, mehr und mehr aus der Mode gerieten. Auch war Sinatra nun mit immerhin fast schon vierzig Lenzen eigentlich zu alt, um noch länger glaubhaft den jugend- lichen Romantiker verkörpern zu können. Mit dem Arrangeur Nelson Riddle fand er bei Capitol den idealen Partner, um den Imagewechsel vom Teenie-Idol zum gereiften Interpreten anspruchs- vollerer Unterhaltungsmusik zu vollziehen. Die Erst-Aufnahme von I´ve Got The World On A String entstammt Sinatras erster von Nelson Riddle musikalisch geleiteten Aufnahmesession für Capitol. Zwar schlug sich die Nummer nur verhältnismäßig bescheiden in den Charts nieder, aber mit dieser Aufnahme läuteten Riddle und Sinatra einen neuen, jazzmäßigeren Sound ein, der für alle weiteren Swing-Aufnahmen Sinatras Pate stand. Anno 1957 wurde der Titel auch auf dem Album This Is Sinatra, einer Zusammenstellung von Single-Titeln der Capitol-Jahre, heraus- gebracht und wird seither in schönster Regelmäßigkeit auf neu kompilierten Samplern mit Capitol-Material wiederveröffentlicht. Der Sänger blieb dem Lied in weiterer Folge stets eng verbunden, sang es in Radio-Shows sowie in TV-Shows und freilich auch auf der Konzertbühne. Als Sinatra anno 1993 nach gut dreißig Jahren erneut Studio-Aufnahmen für das Label Capitol machte, kam es im Zuge dessen auch zu einer Neu-Aufnahme von I´ve Got The World On A String, welches später mit einer Gesangsspur der göttlichen Liza Minnelli unterlegt wurde und auf dem Album Duets in den Handel gelangte. Sein letztes öffentliches Konzert, bei dem er sechs Songs zu Gehör brachte, eröffnete der greise Sänger am 25. Februar des Jahres 1995 mit I´ve Got The World On A String. Die Erst-Aufnahme von anno 1953 ist ganz besonders erquickend - das Arrangement von Nelson Riddle ist mit seinen kraftvollen punktgenauen Bläsersätzen in der Tat genial zu nennen, der Sänger intoniert das Lied mit einer Gut-Laune-Haltung gepaart mit Entspanntheit und Gelassen- heit. Diese Gelassenheit sollte später bei vielen Live-Versionen einer echten, mitunter gar über- sprudelnden Begeisterung Platz machen. Der Titel ist ohne Zweifel einer der musikalischen Höhepunkte der ersten Capitol-Jahre, wobei den Verdiensten von Nelson Riddle als Arrangeur des Liedes ganz besonderer Stellenwert zukommt. Die Duets-Aufnahme zusammen mit Liza Minnelli ist eines der ganz wenigen positiven Beispiele für dieses kommerziell höchst einträgliche, aber künstlerisch im Grunde sinnlose Projekt. Das Orchester musiziert hier einmal mehr zum unübertrefflichen Original-Arrangement von Nelson Riddle, der Barde schlägt sich für sein Alter recht wacker, obwohl ein Hintereinander-Hören beider Studio-Aufnahmen, die immerhin vierzig Jahre trennt, nicht unbedingt anzuempfehlen ist... Der greise Sinatra wirkt im Vergleich zur Erstaufnahme doch schon reichlich ausgemüdet. Im Gegensatz zu vielen anderen Songs der beiden Duets-Alben harmoniert hier der Gesang beider Beteiligten sehr gut, sodass sich insgesamt ein sehr natürlicher Höreindruck ergibt. Neben den beiden Studio-Aufnahmen sind auch etliche Live- beziehungsweise TV-Special- Versionen des Songs offiziell im Handel - hier eine Austellung der entsprechenden Bild- und Tonträger: DVD A Man and His Music DVD Ol’Blue Eyes Is Back DVD The First 40 Years DVD Concert For The Americas CD Live From Las Vegas 4CD/1DVD Sinatra Vegas 4CD/1DVD Sinatra New York Die anno 1965 für das Fernsehspecial A Man And His Music entstandene Fassung bedient sich natürlich des Arrangements von Nelson Riddle und zeigt den Sänger in sehr guter Form - die Wirkung wird hier freilich durch Sinatras Gestik und Mimik noch gesteigert - in der Tat: Diese Version ist absolut erquicklich. Das 1973 gesendete TV-Special Ol´ Blue Eyes Is Back markiert die Rückkehr Sinatras ins Showgeschäft nach einer zweijährigen Pause. Obwohl die Stimme des Sängers nun merklich abgedunkelt war, lieferte er eine hochgradig überzeugende Perfomance, die neben der Studio- Aufnahme sehr gut bestehen kann. Anno 1979 feierte man Sinatras erste vierzig Jahre im Show-Geschäft. Bei dieser Gala ihm zu Ehren, welche unter dem Titel The First 40 Years auch auf DVD erhältlich ist, hat Sinatra am Ende einen Kurzauftritt, bei dem er eine Handvoll Songs zum Besten gibt, darunter auch I´ve Got The World On A String. Der Barde befand sich zu dieser Zeit in einem stimmlichen Zwischenhoch, welches in etwa drei Jahre anhalten sollte und daher ist die hier gebotene Fassung durchaus als gelungen zu bezeichnen. Vor allem im letzten Teil des Songs sprüht Sinatra förmlich über und geht mit sehr viel Esprit zu Werke, was dem Song und seiner Aussage naturgemäß nur gut tut. Tatsächlich hat diese Version ein Feuer, das selbst der Erst-Aufnahme fehlt. Überhaupt ist I´ve Got The World On A String einer jener Songs, die Sinatra live mitunter überzeugender darbot als in der Studio-Aufnahme. Ein im Allgemeinen nur sehr selten zu beob- achtender Umstand, meine sehr verehrten Damen und Herren - in der Regel darf nämlich fast immer die Studio-Aufnahme eines Songs als die beste und gültigste gelten. Einige wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel, dazu ist auch I´ve Got The World On A String zu zählen. Beim 1982 aufgenommenen Concert For The Americas fungiert der Titel als Opener, das Buddy-Rich-Orchester spielt eine fulminante Version des Riddle-Arrangements, allerdings ist Sinatra hier am Beginn des Konzertes noch nicht warmgelaufen, sodass diese Version nicht zu den Höhepunkten dieses in Summe recht ordentlichen Auftritts zu zählen ist. Bei der auf Live From Las Vegas enthaltenen Version macht der bejahrte Sinatra des Jahres 1986 stellen- weise gar keine so üble Figur, wenngleich er mitunter ziemlich kurzatmig wirkt und es ihm freilich nicht gelingt, das Feuer der Original-Aufnahme von 1953 auflodern zu lassen. Ein Jahr später war der Sänger in keiner guten Form, wie auf der Box Sinatra-Vegas dokumentiert ist - seine Stimme klingt stellenweise sogar weinerlich, hier lodert nun wahrlich kein Feuer, hier haben wir nur mehr erkaltete Asche... ooohhhh, meine Damen und Herren, eine insgesamt doch reichlich unerfreuliche Version. Besser gelungen ist hier schon die Version welche auf der DVD der Box Sinatra-New York enthalten ist. Diese Fassung wurde 1980 in der Carnegie Hall gefilmt und hier dient I´ve Got The World On A String einmal mehr als Opener der Show. Fazit: Ein Klassiker im Repertoire des Barden, welcher durchaus Anspruch auf Unsterblichkeit erheben darf, vor allem in der ersten Studio-Version. Auch in den veschiedenen Live-Versionen machte Sinatra in Summe zumeist eine ganz gute Figur, einige Versionen fallen sogar mit- reissender als die Studio-Aufnahme aus. Gegen Ende seiner Bühnenlaufbahn war der Song mehr oder weniger fixer Bestandteil des Live-Repertoires, hier ging allerdings ab den 90er-Jahren oft aufgrund Sinatras nachlassender Stimmgewalt viel von der ursprünglichen Magie verloren, obwohl gerade der alte Sinatra an dem Song hörbar Spaß hatte. Vokal- und Instrumentalaufnahmen des Titels von anderen Künstlern (Auszug) Interpret/Album-Titel/Jahr der Aufnahme bzw. Veröffentlichung: Peggy Lee: I Like Men/Sugar ´n´ Spice (1959-62) Frank Sinatra jr: As I Remember It (1996) Nat King Cole Trio: Jazz Archives (1996) Steve Tyrell: Smile (1999) Perry Como: Smooth/We Get Letters (2001) Ernestine Anderson: Sunshine (1979) Louis Armstrong: I´ve Got The World On A String/Louis Under The Stars (1957) Charlie Byrd: I´ve Got The World On A String (1994) Cab Calloway: 1932 (1932) Serge Chaloff: Blue Serge (1956) Bing Crosby: 16 Most Requested Songs (1931-34) Wild Bill Davis: In The Mellow Tone (1960) Tommy Dorsey: At The Fat Man´s (1946-48) Duke Ellington: 1933 (1933) Ella Fitzgerald: The Harold Arlen Songbook (1961) Erroll Garner: Contrasts (1954) Coleman Hawkins: Planet Jazz (1931-54) Earl Hines: Masters Of Jazz (1974) Lena Horne: An Evening With Lena Horne (1994) Diana Krall: Only Trust Your Heart (1994) Joe Lovano: Celebrating Sinatra (1996) Oscar Peterson: At The Concertgebouw (1957) Louis Prima: The Call Of The Wildest (1958) Bill Ramsey: Gettin´ Back To Swing (1994) Ralph Sharon: Portrait Of Harold (1996) Kay Starr: Spotlight On... (1952-62) Buddy Tate: After Dark (1986) Mel Torme: Prelude To A Kiss (1957) Sarah Vaughn: How Long Has This Been Going On (1978) Teddy Wilson: Three Little Words (1976) Count Basie: Standards Compact Jazz (1990) |
Information: Der Song kann in seinen verschieden- en Studio-Versionen auf folgenden Sinatra-Alben nachgehört werden. Die Aufstellung erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Version Numero Eins: Complete Capitol Singles Sinatra 80th All The Best The Capitol Years This Is Sinatra The Patinum Collection Classic Sinatra Version Numero Zwo: Duets |