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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Harry James

Trompeter und Bandleader (1916-1983)

Harry James war der erste bekannte Bandleader, der dem jungen Sinatra eine Chance gab. Schon dadurch kommt James eine nicht geringe Bedeutung zu. Dies, meine sehr verehrten Damen und Herren, sollten wir nie vergessen! Er hörte Sinatra im Juli 1939 als Mitglied der Harold Arden Band in einer Radio-Sendung und heuerte ihn sofort als Sänger seines Orchesters an.

Mit dem eleganten Harry James machte Sinatra seine ersten professionellen und kommerz- iellen Schallplatten-Aufnahmen, From The Bottom Of My Heart und Melancholy Mood, aufge- nommen am 13. Julei 1939. Dies war der Beginn von Sinatras Karriere als Plattenstar. Die Studioaufnahmen von Harry James zusammen mit Sinatra sind auch als CD erhältlich. Nähere Informatinen zu dieser im Übrigen hochgradig empfehlenswerten Veröffentlichung finden Sie just
hier.
Harry James wurde am 15. März 1916 zu Albany in Georgia, USA als Sohn eines  Zirkus- Orchester-Trompeters und einer Trapez-Künstlerin geboren. Mit acht begann er Trompete zu spielen und saß bald darauf ebenfalls im Zirkus-Orchester. Nachdem seine Familie nach Beaumont in Texas gezogen war, spielte der fünfzehnjährige Harry James in einigen lokalen Bands und stieß im Alter von zwanzig Jahren zum Orchester von Benny Goodman.

In der Goodman-Band solierte James auf einigen der bekanntesten Band-Nummern wie
etwa Sing Sing Sing oder One O´Clock Jump. Harry James entwickelte sich zu einem hervorragenden Trompeter, der sanfte Balladen ebenso wie zupackende, laute Stücke bewältigen konnte. Nach drei Jahren in der Goodman-Band entschloss er sich, eine Solo- Karriere zu wagen und war schon bald darauf einer der führenden Bandleader der Swing-Ära.

Nachdem Sinatra im Jahre 1940 die James-Band nach etwa einem Jahr in gutem Einvernehm- en verließ, um zu
Tommy Dorsey zu wechseln, ersetzte James ihn durch Dick Haymes. Der James-Band gehörten auch noch andere talentierte Vokalisten an, z.B. die Sängerin Connie Haines, welche später ebenfalls zur Dorsey-Band gehören sollte, sowie Helen Forrest und
Lynn Richards.

Anfang der 40er Jahre wurde die Band von Harry James vielfach als das beste Tanzorchester überhaupt angesehen. Die Verkaufszahlen der Band erreichten ganz beachtliche Höhen: I´ve Heard That Song Before verkaufte sich weit über eine Million mal, ebenso Velvet Moon und
You Made Me
Love You. All Or Nothing At All brachte es ebenfalls bis an die Millionen- Grenze. All
Or Nothing At All, aufgenommen mit Sinatra im Jahre 1939, verkaufte sich erst nicht besonders gut, als die Nummer jedoch 1943 zu einem Zeitpunkt, als Sinatra bereits ein verhältnismäßiger Star war, erneut veröffentlicht wurde, wurde das Stück doch noch ein Hit.
Im Übrigen war die Band ausgerechnet in der Zeit, als Sinatra ihr angehörte, nur mäßig erfolgreich.

Mit steigender Popularität erhielt die James-Band auch die Chance, in einigen Hollywood- Filmen mitzuwirken. In dem Film Outlaw Queen hatte der schöne Harry sogar Gelegenheit,
eine dramatische Rolle - ganz ohne Trompete und Orchester - zu verkörpern. Im Frühjahr
1942 spielte die Band im Paramount Theater in New York und löste bei dieser Gelegenheit
Verkehrsstauungen aus, die die Band sogar auf die Titelseiten der New Yorker Tageszeitungen brachten.

In die Schlagzeilen brachte Harry James auch seine Heirat mit Betty Grable im Sommer
1943. In den Jahren 1942 bis 1943 konnte Harry James aufgrund eines Streiks der Musiker- Gewerkschaft keine Plattenaufnahmen machen, was die James-Band auch einigermaßen in Bedrängnis brachte. 1947 reformierte der Beau sein Orchester und trat künftig ohne Streicher- begleitung auf. Sein Talent und die Qualität seiner Band ermöglichten es James, sein Orchester auch nach den großen Zeiten der Tanzorchester weiterzuführen.

In den 50er Jahren arrangierten Ernie Wilkins und Neal Hefti für James, ein Umstand, der die Band nun auch beim reinen Jazz-Publikum großen Anklang finden ließ. Der Sound der Band wurde nun vielfach mit dem der
Count-Basie-Band verglichen. Vor allem in der Frühzeit von
Las Vegas war James mit seiner Band ebendorten eine große Attraktion.

Die Popularität der Band blieb auch in den 50er und 60er Jahren erhalten, auch noch in den 70er Jahren waren die Tourneen zumeist ausverkauft und mussten des Öfteren sogar verlängert werden. Von den 70er Jahren bis in die frühen 80er Jahre war die James-Band das meistbe- schäftigste Orchester der Vereinigten Staaten und absolvierte auch einige ausgedehnte Europa- und Südamerika-Tourneen.

Harry James stand noch bis ganz zuletzt auf der Konzertbühne und gab sein letztes Konzert neun Tage vor seinem Tod. Der ausgesprochene Schönling James, welcher bis zuletzt unverschämt gutaussehend war, starb am 5. Juli 1983 in Las Vegas.  
 
Schaffen und Wirken


Die wichtigsten Platten
The Complete Recordings (1939)
All Time Favorites (1950)
Dance Parade (1950)
One Night Stand (1953)
Trumpet After Midnight (1954)
Harry James in HIFI (1955)
Wild About Harry (1957)
Harry James Today (1960)
Double Dixie (1962)
On Tour in ´64 (1964)
Live In London (1971)
King James Version (1976)

Empfehlenswerte Sampler
Jazz Archives (1936-39)
Sharp As A Tack (1940-53)
The Radio Years (1940-41)
The Uncollected H.J. Vo.1-6 (1943-49)
The Best Of Harry James (1999)
His Greatest Hits (1999)