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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Tommy Dorsey

Posaunist und Bandleader (1905 - 1956)

Meine hochverehrten Damen und Herren, in der Band von Tommy Dorsey gelangte Sinatra
in den frühen 40er Jahren zu erstem weiterreichenden Ruhm. Bei Dorsey habe er alles über Phrasierung und Atemtechnik gelernt, sollte Sinatra im Lauf der Jahrzehnte immer wieder betonen.

Tommy Dorsey wurde am 19. November 1905 in Shenandoah, Pennsylvania geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater. Mit seinem älteren Bruder Jimmy spielte er bald in einigen recht bekannten Bands, z.B. bei Jean Goldkette und Paul Whiteman. Im Jahre 1934 formierte Tommy Dorsey zusammen mit seinem Bruder das Dorsey-Brothers-Orchestra und der große Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
1928 hatten sie ihren ersten Charts-Erfolg: Coquette. 1934 unterzeichneten die Dorseys einen Plattenvertrag beim Label Decca. In der Frühzeit der Band war Bing Crosby´s jüngerer Bruder Bob Vokalist der Band. Mit ihm landete das Orchester mehrere Hitparaden-Erfolge.

Zwischen den Brüdern herrschten jedoch oft Zwistigkeiten, die mitunter auch auf grob- handgreifliche Art ausgetragen wurden. Nach einem heftigen Streit überließ Tommy Dorsey
die Band seinem Bruder und übernahm das Orchester von Joe Haymes. Unter seiner Führung wurde diese Band bald zum bekanntesten und besten Tanzorchester der damaligen Swing-Ära. Ausgezeichnete Arrangeure wie Bill Finnegan, Axel Stohrdal oder Sy Oliver sorgten für die Orchestrierung der Songs, hochklassige Jazz-Musiker sorgten für die musikalische Umsetz- ung: Buddy Rich, Charlie Shavers, Bud Freeman, Gene Krupa und auch Buddy De Franco gehörten unter anderen dieser Band an und trugen sie von Erfolg zu Erfolg.

Über allem stand natürlich das exzellente Posaune-Spiel des Leaders, welches ihm bald den Spitznamen "Sentimental Gentleman Of Swing" einbrachte. Sein sanftes Spiel war vor allem bestens für Balladen- Interpretationen geeignet und macht diese Aufnahmen aus den 40er
Jahren auch heute noch absolut hörenswert.

In den 40er Jahren wirkte das Orchester auch in einigen Hollywood-Spielfilmen mit. Im Orchester waren neben hervorragenden Instrumentalisten auch stets großartige Vokalisten zu hören, wie etwa die Sängerinnen Connie Haimes und Jo Stafford sowie die Vokalgruppe The Pied Pipers und vor allem natürlich auch Sinatra, der mit Hits wie I´ll Never Smile Again oder Dolores ganz wesentlich zum großen Erfolg des Dorsey-Orchesters beitrug.

Als Sinatra aus der Band aussteigen wollte, um eine Solo-Karriere zu starten, weigerte sich Dorsey zunächst, seinen Star gehen zu lassen. Überdies hatte er einen Vertrag mit Sinatra, der ihm einen hohen Anteil von Sinatras Einkünften aus dem Show-Business garantierte, und das für die nächsten zehn Jahre. Dieser unglaubliche Vertrag war als eine Form von "moderner Leibeigenschaft"  anzusehen und er zeigt den "Sentimental Gentleman" von einer ganz anderen Seite, als sein sanftes Posaune-Spiel hätte vermuten lassen. Es kursieren allerhand Gerüchte über die Art und Weise, wie und von wem Dorsey doch noch dazu gebracht wurde, den Vertrag mit Sinatra zu lösen. Sinatra wurde 1942 als Sänger der Dorsey-Band von Dick Haymes ersetzt.

Nachdem sich die großen Tage der Tanzorchester Ende der 40er Jahre dem Ende zuneigten, arbeitete Tommy Dorsey mit seinem Orchester in Folge verstärkt für das Fernsehen und versöhnte sich im Jahre 1953 mit seinem Bruder Jimmy. Das Orchester hieß fortan The
Dorsey Brothers Orchestra.

Mitte der 50er Jahre hatte die Band eine eigene regelmäßige TV-Show, in welcher Elvis Presley seine ersten TV-Auftritte hatte.

Tommy Dorsey, der sich nur allzu gerne kulinarischen Genüssen widmete, starb nach einem mehr als reichhaltigen Abendessen und zusätzlich durch Schlaftabletten betäubt, am 26. November 1956 im Alter von nur 51 Jahren im Schlaf den Erstickungstod. Meine sehr verehrten Damen und Herren: Wir alle sollten uns dies eine Lehre sein lassen und des Abends nicht zu sehr der Völlerei obliegen - wie wir sehen, können die Folgen ausgesprochen fatal sein.
 
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Platten
Live Summer 1946 (1946)
Plays Howard Dietz (1951)
In A Sentimental Mood (1951)
Your Invitation To Dance (1951)
A Man And His Trombone (1954)
Plays Porter & Kern (1956)
A Backward Glance (1956)
The Fabulous Dorseys in HIFI (1958)


Empfehlenswerte Sampler
The Best (1936-1938)
The Indispensable T.D. (1937-1938)
The Sky Fell Down (1940)
All Time Greatest Hits (1940-1942)
Solid Swing (1949-1950)


Sammler-Editionen
The Song Is You - Tommy Dorsey
& Frank Sinatra (1940-1942)
5CDs