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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
The Lady Is A Tramp
(Text und Komposition: Lorenz Hart/Richard Rogers)

Aufnahmedaten der verschiedenen von Sinatra im Studio eingesungenen Versionen:
26. Novembre 1956 (Capitol)
1. Julei 1993 (Capitol)

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, nun einen Song vorstellen, der ohne jeden Zweifel zu den Klassikern des Sinatra-Songbook zu rechnen ist – jeder Musikfreund, der sich auch ein wenig dem Schaffen Sinatras verbunden fühlt, kennt mindestens eine der vielen Sinatra-Versionen des Titels The Lady Is A Tramp.

Im Laufe der Karriere des Sängers machte der Song einige drastische Metamorphosen durch und wurde von Sinatra in einigen grundlegend verschiedenen Arrangements dargeboten, vor allem die verschiedenen Live-Aufnahmen geben hierüber ein beredtes Zeugnis ab. Bis ganz zuletzt gehörte dieser Klassiker zum Konzert-Repertoire des Entertainer Of The Century, gar nicht wenige Live- Versionen sind auch auf offiziellen Bild- und/oder Tonträgern erhältlich, siehe dazu auch die Aufstellung, welche keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt – die bekanntesten und wichtigsten Versionen finden Sie nichts trotz Desto in dieser Liste.

Das Stück stammt aus der Feder von Richard Rodgers und Lorenz Hart, ein Duo, welches unzählige Klassiker des Great American Songbook verfasst hat. The Lady Is A Tramp wurde anno 1937 für die Show Babes In Arms geschrieben. Seither haben sich unzählige Interpreten
an dem Song versucht, die Bandbreite reicht hier von Sammy Davis jr. über Ella Fitzgerald, Tony Bennett, Shirley Bassey, Rosemary Clooney bis zu Lena Horne, um hier nur einige wenige wichtige Künstler zu nennen die diesen Song gesungen haben. Sogar von Hildegard Knef gibt
es eine Fassung - stellen Sie sich das einmal vor, meine Damen und Herren! Dazu kommen natürlich sehr viele Instrumental-Versionen von Jazz-Musikern, angefangen bei George Shearing, Eddie Condon und Count Basie bis hin zu Benny Goodman und Gerry Mulligan – auch dies ist nur ein winziger Auszug aus der riesigen Fülle von Künstlern, die Instrumental-Fassungen des Titels eingespielt haben.

Die erste Studioaufnahme Sinatras für eine Schallplatte stammt vom 26. November 1956, das Arrangement für diese Aufnahme stammt von Nelson Riddle. Diese Version kann auf verschied- enen linkerhand gelisteten Tonträgern nachgehört werden, wobei es sich in Einzelfällen um Alternate Takes handelt. Hier präsentiert sich der Sänger - wer könnte es auch anders erwarten - in sehr guter Form, voll verhaltenem Swing und mit gewohnt unnachahmlicher Phrasierung. Allein schon die Piano-Einleitung würde den Titel "Klassiker" jederzeit rechtfertigen - Riddle lieferte wieder einmal ein Kabinett-Stückchen seiner Arrangier-Kunst.

Der Song fand auch Verwendung in dem Film Pal Joey. Auch die Version aus dem Film ist absolut hörenswert: Wirkt Sinatra bei der Studio-Aufnahme äußerst konzentriert, so legt er
hier ab der zwoten Hälfte erheblich mehr Drive und Ausgelassenheit in seine Interpretation.
Ab diesem Zeitpunkt gehörte der Song endgültig zu Sinatras Konzert-Standards. Noch einen Schritt weiter in die Nähe des Jazz trug Sinatra den Song als er ihn anno 1962 bei einer Tournee in kleiner Besetzung zum Besten gab - hiervon erschien Jahrzehnte später ein sehr empfehlens- werter Mitschnitt,
Sinatra & Sextet Live In Paris.

In einem gänzlich anderen, sehr viel schnellerem Arrangement von Billy Byers präsentierte Sinatra die Nummer viele Jahre dannach etwa bei seiner Comeback-Tournee anno 1974. Diese Live-Version ist auch auf Samplern wie
New York, New York oder My Way – The Best Of  vertreten. Bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn sollte Sinatra den Song in diesem Arrangement bei unzähligen Konzerten zum Besten geben. Mit fast 78 Jahren wagte sich Sinatra 1993 auch noch einmal im Studio an den Klassiker und nahm ihn für das Album Duets auf, wobei nach- träglich der Gesang von Luther Vandross hinzugemischt wurde. Auch für diese Einspielung wurde das neue, spritzigere Arrangement verwendet. Diese Aufnahme zeichnet sich leider
durch eine ganz besonders schlechte Gesangsleistung des greisen Barden aus.

The Lady Is A Tramp hat innerhalb Sinatras Karriere eine weite, weite Reise zurückgelegt – von den Anfängen als erhabenes Glanzlicht in des Barden Laufbahn bis zu den vielfach desaströsen Live-Darbietungen der Spätphase und dem katastrophalen Stückwerk, welches anno 1993 im Studio hergestellt wurde und einen Sinatra in wahrlich jammervollem Zustand zeigt. (Und denn- och halte ich die Version von Duets im Vergleich zu anderen Songs der beiden Viel-zu-spät- Alben Duets und
Duets 2 sogar für noch relativ erträglich, zweifellos rührt dieser Eindruck in erster Linie vom Arrangemet her, denn in Sinatras Vortrag gibt es wirklich nichts, was es schönzureden gäbe, ganz zu schweigen auch von Luther Vandross, welcher eher eine Fehlbesetzung darstellt.)

Auf alle Fälle ist es hundertdreiundzwanzigprozentig zutreffend, dass das schnellere Byers- Arrangement dem alten Sinatra unendlich weiter entgegenkam als das subtil-swingende Original-Arrangement, welchem der alte, ganz zu schweigen der uralte Sinatra in keinster Weise mehr gewachsen war. Sinatra bediente sich des neuen, für ihn leichter handhabbaren Arrange- ments als eine Art Krückstock, was in Einzelfällen zu einem halbwegs annehmbaren Ergebnis geführt hat, aber in Summe mindestens in ebenso vielen, wenn nicht mehr Fällen dennoch als verunglückt zu bezeichnen ist, oft wirkte nämlich das kraftvolle, muskulöse Byers-Arrangement besonders kontrastierend zu den verfallenden Qualitäten des Mannes, welcher immerhin früher einmal „The Voice“ war – wertes Publicum: ein Sänger ohne Stimme ist so wenig für die Bühne tauglich wie ein Kastrat zur Vermehrung der Menschheit. Vor allem der Sinatra-Solo-Auftritt beim „Ultimate-Event“-Video (1988) ist regelrecht mitleidserregend. Wer dieses Video sein Eigen nennt, kommt vermutlich kaum umhin, mir in dieser Angelegenheit recht zu geben. Wenn
Sinatra später im Medley dann vielleicht etwas mehr in Fahrt kam, dann ist dieser Umstand möglicherweise einzig und allein dem unendlich wunderbaren Kostümchen der einzigartigen
Liza Minnelli zuzuschreiben, welches mich in der Tat an ein – immerhin ausgesprochen reizvolles – Nachtgewand erinnert. - Oh, wundervolle, göttliche Diva! Möglich, dass sich der vierundsiebenzigjährige Sinatra bei dieser Augenweide für einige kurze Momente wie ein siebenundsechzigjähriger gefühlt haben mag.


Neben den beiden sehr unterschiedlich gut gelungenen Studio-Versionen gibt es, wie schon erwähnt, eine stattliche Anzahl von offiziell erschienenen Live-Versionen:

CD „Seattle Washington Concert 1957“ (1957)
CD „Live In Australia“ (1959)
CD „Sinatra & Sextet Live In Paris“ (1962)
CD „The Rat Pack Live At The Sands (1963)
CD „The Main Event“ (1974)
DVD/VHS „A Man And His Music + Ella + Jobim“ (1967)
DVD/VHS „Royal Festival Hall“ (1970)
DVD/VHS „The Main Event“ (1974)
DVD/VHS „Sinatra And Friends“ (1977)
DVD/VHS „Concert For The Americas“ (1982)
DVD/VHS „Sinatra In Japan“ (1985)
VHS „Sinatra Live At Palatrussardi“ (1986)
DVD/CD "Sinatra Vegas" (2006)
DVD/CD "Sinatra New York" (2009)


Auf unauthorisierten Veröffentlichungen (s.g. Bootlegs) sowie auf Billig-Samplern dürften noch weitere Live- bzw. auch Radio-Versionen der Nummer zirkulieren. Meine sehr geehrten Damen
und Herren, lassen Sie mich auf Rezensionen von verschiedenen Fassungen des Titels hinweisen, welche Herr Thorsten Bode verfasst hat und welche Sie just
hier finden können.



Vokal- und Instrumentalaufnahmen des Titels von anderen Künstlern (Auszug)
Interpret/Album-Titel/Jahr der Aufnahme bzw. Veröffentlichung:

Shirley Bassey: Her Greatest Hits (1962-68)
Tony Bennett: Sings Rodgers And Hart Songs (1976-77)
Sammy Davis jr: Greatest Songs (1972-78)
Lena Horne: Some Of The Best (1997)
Ron Gaylord: Welcome To The Club (1997)
Ruby Braff: I´m Shooting High (1975-96)
Chamber Jazz Sextet: Plays Pal Joey (1958)
Teddy Charles: New Directions (1951-53)
Rosemary Clooney: Sings Rodgers, Hart & Hammerstein (1989)
Kenny Drew: Pal Joey (1957)
Sidsel Endresen: Nightsong (1994)
Ella Fitzgerald: The Rodgers & Hart Songbook (1956)
Stephane Grappelli: London Meeting (1978-79)
Buddy Greco: McArthur Park (1995)
Adelaide Hall: Live At The Riverside Studios (1990)
Bireli Lagrene: Blue Eyes (1997)
Peggy Lee: If I Could Be With You (1951-52)
Michel Legrand: Legrand Jazz Alpha Plus (1958)
David Newton: Jazz Portrait Of Frank Sinatra - 12th Of 12th (1995)
Oscar Peterson: At The Concertgebouw (1957)
Bill Ramsey: Gettin´ Back To Swing (1994)
Shorty Rogers: And His Giants (1953-54)
Tony Scott: The Complete Tony Scott (1956)
Teddy Stauffer: Swing, Teddy, Swing! (1936-39)
Cal Tjader: Tjader Plays Mambo (1954-56)
Gerry Wiggins: Relax And Enjoy It (1956)
Bob Keane: Big Band Bash (1997)
Mel Torme: Very Special Time (1999)
George Shearing: Just For You (2000)
Kurt Edelhagen: Jazz Pur 1 (1952-56)
Hugo Strasser: Erfolge (1964-96)





 
Information:

Der Song kann in seinen verschied- enen Studio-Versionen auf folgend- en Sinatra-Alben nachgehört werden. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Version Numero Eins:
A Swingin´ Affair
(Alternate Take)
Pal Joey
(Alternate Take)
The Capitol Years
Sinatra 80th – All The Best
The Frank Sinatra Collection


Version Numero Zwo:
Duets