“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
That’s Life (Text und Komposition: Dean Kay/Kelly Gordon) Aufnahmedatum der von Sinatra im Studio eingesungenen Version: 18. Oktober 1966 (Reprise) Sehr verehrte Damen und Herren, auch die Nummer That´s Life gehört zu der Handvoll Songs, mit welcher Sinatra heutigentages vom nur durchschnittlich informierten Publicum wohl am stärksten in Verbindung gebracht wird. Zwar hat der Song nicht ganz den Bekanntheitsgrad von My Way, Strangers In The Night, (Theme From) New York, New York und Somethin´ Stupid - aber dennoch kommt That´s Life in schöner Regelmäßigkeit auf die Playlist diverser auf Oldies spezialisierter Dudelfunk-Programme. Auch erschien kaum je ein Sampler mit Aufnahmen der Reprise-Phase, welcher That´s Life hätte missen lassen. Anno 1966 war Sinatra längst bewusst geworden, dass Songs des Great American Songbook aufgrund des sich geänderten Publicumsgeschmacks nicht mehr dazu angetan waren, einem Interpreten einen Charts-Erfolg zu bescheren. Wollte Sinatra auch in den Single-Hitparaden erfolgreich vertreten sein, musste er sich dem Publicumsgeschmack anpassen, was er durch die Aufnahme etwa des Songs Strangers In The Night bereits mit großem Erfolg getan hatte. Auf der Suche nach geeigneten Songs für eine neue, modernere musikalische Ausrichtung stießen der Barde und seine Berater dann auch auf das Lied That´s Life, welches schon einige Zeit davor von dem Soul-Sänger O.C. Smith mit einigem Erfolg in die Charts gebracht worden war. Aus dem Text können - so man möchte - durchaus auch Bezüge zu Sinatras Lebensweg herausgelesen werden - hier allerdings in weit weniger selbstbeweihräuchernder Art, als es später sich bei My Way begab. Erstmals von Sinatra aufgenommen wurde der Song im Juni 1966 bei der Erstellung des TV-Specials A Man And His Music II. Das Arrangement dieser Version stammt aus der Feder von Nelson Riddle, langjähriger Sinatra-Wegbegleiter und auch Arrangeur des eher modern ausgerichteten Albums Strangers In The Night. Doch sollte es nicht bei dieser Aufnahme bleiben, denn Sinatra beabsichtigte, den Song auch auf Schallplatte herauszu- bringen. Am 18. Oktober 1966 kam es dann zur Aufnahme der allseits bekannten Studio- Fassung, welche zunächst als Single, später auch innerhalb eines gleichnamigen Albums auf den Markt geworfen wurde. Diesmal allerdings oblag es Ernie Freeman, ein neues Arrangement in zeitgemäßem Sound zu kreieren. Selbiger lehnte sich dabei deutlich an das frühere Riddle-Arrangement an, fügte aber den für ihn fast unvermeidlichen Chor hinzu und ließ das Orchester in der Freeman-typischen wenig subtilen Holzhammer-Manier drauflos- poltern - was sich zwar weniger künstlerisch, aber dafür kommerziell bezahlt machen sollte: That´s Life erreichte in den USA als höchste Charts-Platzierung immerhin Rang Vier, darf somit als großer Erfolg bezeichnet werden. Das oben erwähnte TV-Special mit dem Arrangement von Nelson Riddle wurde erst im Dezember 1966 zur Ausstrahlung gebracht, nachdem die Freeman-Version sich bereits zu einem sehr beachtlichen Erfolg gemausert hatte. Im Gegensatz zu Strangers In The Night oder My Way wurde That´s Life allerdings nie zu einem fixen Bestandteil des Bühnen-Repertoires des Barden - nur bei verhältnismäßig wenigen Gelegenheiten gab Sinatra den Song während der nächsten zwanzig Jahre auch vor Publicum zum Besten. Relativ regelmäßig zum Vortrage brachte er den Song allerdings in den späten 80er-Jahren. Eine Live-Aufnahme aus dem Jahre 1974 erschien vor einiger Zeit innerhalb der CD/DVD-Box Sinatra New York. Es ist dies die bislang einzige offiziell erschienene Konzert- Version des Liedes. Offiziell steht That´s Life auf folgenden Ton- und Bildträgern zur Verfügung: CD That´s Life DVD A Man And His Music II 4CD/1DVD Sinatra New York Wenden wir uns zunächst der auf Platte erschienenen Studio-Fassung zu, bevor wir die bereits einige Monate früher entstandene Version aus dem schon erwähnten TV-Special beleuchten wollen. Je nun - wertes Publicum, gestatten Sie mir die Auffassung zu vertreten, Sinatra habe im Grunde die Finger von That´s Life lassen sollen. Der Song will einfach nicht zu Sinatra passen, daran ändert auch der relative Erfolg wenig - im Gegenteile: Der mit der Materie nur oberflächlich vertraute Hörer mag nur allzu leicht der fatalen Täuschung erliegen, ein Song wie That´s Life sei repräsentativ für das Gesamtschaffen von The Voice. Eine ausgesprochen unerquickliche Vorstellung - ich gehe davon aus, dass Sie, wertes Publicum, dies in ganz ähnlicher Weise sehen. Je nun: Als Pop-Song und für sich allein betrachtet, ist That´s Life ein gar nicht übel gelungenes Stück Handwerksarbeit, das Orgel-Intro läßt sich an und für sich ganz gut an - jedoch und auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Dieses Lied ist Sinatra nicht angemessen, es fordert keine seiner Stärken ein, sodass sein Vortrag zwangsläufig beliebig wirken muss. Die Sinatra-typische Magie ist in keinem Moment des Stückes auch nur zu erahnen, das polternde Arrangement ist der helle Gegensatz zu allem, wofür der Sänger in seinen künstlerisch wertvolleren Aufnahmen steht. Der Hintergrund-Chor - ohne einen solchen kam kaum je eine Ernie-Freeman-Arrangement aus - wirkt besonders unangemessen, ja in der Tat unangenehm. Unangenehm wirkt auch die Stimme des Barden, die hier keinerlei Möglich- keit hat, sich hinreichend zu entfalten: Tatsächlich wird der Song von Sinatra eher geschrieen als gesungen, hier bleibt kein Platz für die von Sinatra gewohnte Subtilität des Vortrags. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass That´s Life fürchterlich schlecht aufgenommen beziehungs- weise abgemischt wurde: Dieser entsetzlich dumpf klingende undifferenzierte Klangbrei ist in der Tat eine Zumutung für das Ohr der geneigten Hörerin, des geneigten Hörers. Oh, wie sehr wünscht man sich bei jedem neuerlichen Hören, Sinatra hätte die Finger von diesem Lied gelassen! Weitaus schlimmer jedoch ist das gleichnamige Album - That´s Life. Die Fassung aus dem TV-Special A Man And His Music II entstand - wie schon erwähnt - unter Verwendung eines Arrangements von Nelson Riddle, welches der Orgel noch größere Bedeutung zukommen läßt als die Studio-Aufnahme - insgesamt will mir dies Arrangement einen Deut bedächtiger erscheinen als das polternde Arrangement von Ernie Freeman. Mitunter will mir diese Version auch etwas besser gefallen als die Original-Version, was vielleicht auf den Umstand zurückzuführen ist, dass der Song hier auch von Sinatras lebhafter Gestik, welche naturgemäß nur im TV-Special mitverfolgt werden kann, lebt. Auch wirkt hier Sinatras Gesang etwas weniger vulgär als auf der Studio-Aufnahme. Dennoch bleibt der Song auch in dieser Version ein Stück, das schlicht und einfach nicht zu Sinatra passt. Zum Schießen komisch ist hier übrigens die Bühne, welche ganz frappant an einen handelsüblichen Suppen- teller erinnert - mit dem Orchester in der Mitte und Sinatra am Rand des Tellers stehend. In der Tat: Nicht einmal auf den von altmodischen Tellern her nur zu gut bekannten eingravierten Rand muss das Auge des Betrachters Verzicht leisten. Kommen wir nunmehr zur dritten offiziell verfügbaren Aufnahme des Songs - jener nämlich, welche anno 2009 innerhalb der 4CD/1DVD-Box Sinatra New York erschien: Hier durchmisst der Barde den Song in Windeseile, fast so als bringe er eine ihm eigentlich unleidliche Pflicht- übung so schnell wie möglich hinter sich. In dieser Live-Version wird freilich auf eine Orgel verzichtet, doch sonst bleibt alles wie gehabt - das Arrangement poltert und scheppert ähnlich wie auf der oben schon besprochenen Original-Aufnahme aus dem Jahre 1966. Auch hier wirkt Sinatras Gesang eher wie Geschrei - zusätzlich wird an manchen Stellen ausgesprochen schlampig phrasiert. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn Sie sich eine wirklich gelungene, weit jazz- mäßigere und unendlich subtilere Interpretation des Songs in die Sammlung stellen wollen, so kann ich Ihnen lauteren Herzens nur anempfehlen, sich stante pede mit der Version von Bono zu vesorgen, welche Sie auf dem Soundtrack zu dem Film The Good Thief zu finden die Gelegenheit haben. Dem Vernehmen nach soll der greise Sinatra 1993 bei den Sessions zu Duets übrigens auch That´s Life geprobt haben - inwiefern dies der Wahrheit entspricht, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Doch seien wir froh, dass damals von einer tatsächlichen Aufnahme des Songs Abstand genommen wurde. Vokal- und Instrumentalaufnahmen des Titels von anderen Künstlern (Auszug) Interpret/Album-Titel/Jahr der Aufnahme bzw. Veröffentlichung: James Brown: Live At The Apollo (1968) Alfred Zellinger: That´s Live (Swing ´n Rap) (2006) Helmut Lotti: Time To Swing (2008) Twelve Irish Tenors: Live In Concert (2008) Michael Bolton: Bolton Swings Sinatra (2007) David Lee Roth: Eat ´Em And Smile (1986) Shirley Bassey: I´ve Got A Song For You/And We Were Lovers (2005) Aretha Franklin: Aretha Arrives (1993) Harald Juhnke: His Way - Juhnke singt Sinatra (1998) Christoph Schobesberger: Goes Sinatra (2005) James Last: Celebrating The Sixties (2005) O.C. Smith: Greatest Hits (2004) Robbie Williams: Swing When Your´re Winning (Bonus-Track-Version) (2001) The Good Thief - Original Soundtrack (2003) |
Information: Der Song kann in der Studio-Version auf folgenden Sinatra-Alben nachge- hört werden. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. That´s Life New York New York Nothing But The Best My Way - The Best The Reprise Collection |