ZUR PERSON     MUSIK     FILM     LEUTE     EXTRA     SERVICE     FORUM     NEUES     GÄSTEBUCH     NEUERSCHEINUNGEN
 
“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Rosemary Clooney

Sängerin  (1928 - 2002)

In den 40er, 50er und 60er Jahren kam es gelegentlich auch zur Zusammenarbeit zwischen Rosemary Clooney und Sinatra, sei es für Single-Duette bei Columbia-Records, Auftritte fürs TV oder Radio oder für die Mitwirkung bei der Bearbeitung von vier sehr bekannten Musicals durch das Label Reprise.

Sinatra selbst sagte dereinst über Rosemary Clooney: "Rosemary Clooney has that great talent which exudes warmth and feeling in every song she sings. She's a symbol of good modern American music."

- In der Tat - meine sehr verehrten Damen und Herren, dieser Expertise kann man wohl nur beipflichten. Dasselbe könnte man übrigens auch von Sinatra selbst sagen - zumindest über seine Arbeit bis etwa 1970. Doch zurück zu Rosemary Clooney:
Waren die Anfangsjahre ihrer Karriere noch weitgehend von oft sehr seichten Pop- und Schlageraufnahmen geprägt, so reifte die Sängerin später, nachdem sie in den End-60er
und Früh-70ern mit einem Karriere-Tiefpunkt und persönlichen Problemen zu kämpfen hatte,
zu einer sehr überzeugenden Interpretin des Great American Songbook heran und durfte in dieser Eigenschaft auch zahlreiche Preise entgegennehmen, so etwa 1992 die James Smithson Bicentennial Medal und einen Lifetime Achievement Award im Jahre 2000. Für
einen Gastauftritt in der Fernsehserie E.R. wurde sie für einen Emmy nominiert.

Rosemary Clooney wurde am 23. Mai 1928 zu Maysville, Kentucky geboren. Ihre Kindheit verlebte sie zusammen mit ihren beiden Geschwistern Betty und Nick in eher tristen Verhält- nissen. Als sie dreizehn Jahre alt war, heiratete ihre Mutter nach Kalifornien und nahm Rosemarys Bruder mit. Die beiden Töchter ließ sie allerdings zurück. Ihr Vater wiederum
hatte mit Alkoholproblemen zu kämpfen, beging eines Tages eine Unterschlagung und tauchte daraufhin ab. Rosemary und ihre Schwester Betty waren daraufhin mitunter sogar auf Flaschen- einsätze angewiesen, um sich durchzubringen. Zu dieser Zeit gewannen die beiden Schwestern schließlich einen Gesangswettbewerb bei einer Radiostation in Cincinatti und starteten 1945 ihre Karriere unter dem Namen "The Clooney Sisters".

Im selben Jahr wurden sie von dem Bandleader Tony Pastor angeheuert und verblieben bei dessen Band bis zum Jahre 1948. Zu diesem Zeitpunkt kehrte Betty nach Cincinatti zurück, um ebendort ihre Radio-Karriere voranzutreiben, während Rosemary noch ein Jahr bei der Band blieb. Im Alter von nunmehr einundzwanzig Jahren verließ Rosemary Clooney schließlich
1949 das Tony-Pastor-Orchester und begab sich nach New York. Dort angekommen, wurde
sie fast postwendend von der Plattenfirma Columbia unter Vertrag genommen. Unter den Fittichen von Columbias Artists And Repertoire-Manager Mitch Miller landetete sie anno 1951mit der Nummer Come On-A My House einen großen Hit. Über diesen Erfolg war niemand überraschter als Rosemary Clooney selbst: Zunächst nämlich hatte sie große Bedenken, den Song aufzunehmen, da er ihr als zu seicht und nichtssagend erschien.

Mit dem Erfolg als Sängerin kamen alsbald eine an fünf Tagen der Woche ausgestrahlte Radio-Show zusammen mit
Bing Crosby  und Schauspiel- Auftritte in Filmen wie White Christmas im Jahre 1954. In dieser Zeit und den folgenden Jahren entstanden sehr viele Plattenaufnahmen, die zwar in künstlerischer Hinsicht nicht immer sehr viel hermachten,
aber zumindest große Popularität erreichten.

Im Jahre 1953 heiratete sie den um viele Jahre älteren Schauspieler Jose Ferrer. Es war dies eine Wirbelwindromanze, die in den Boulevard-Blättern einigen Staub aufwirbelte. Die beiden Eheleute ließen sich in Beverly Hills in einem Anwesen nieder, welches einst Eigentum des Komponisten George Gershwin gewesen war. 1955 kam ihr erstes Kind zur Welt, bis 1960 sollten vier weitere folgen.

1956 hatte Rosemary Clooney eine eigene Fernsehshow und war nicht nur im TV, sondern auch im Radio, auf der Kinoleinwand sowie natürlich auch im Plattenstudio präsent. Schnell erwies sich, dass es über Rosemary Clooneys Kräfte ging, ihre Karriere, ihre fünf Kinder und eine inzwischen problematisch gewordene Ehe unter einen Hut zu bringen. Von der Öffentlich- keit weitgehend unbemerkt, entwickelte die Sängerin eine Abhängigkeit von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten, die sich mit der Zeit immer mehr verschlimmerte. 1961 trennten sich Clooney und Ferrer, versöhnten sich allerdings wieder. 1967 erfogte dann die endgültige Trennung der beiden. 

Ende der 60er Jahre eskalierte Rosemary Clooneys Drogenproblem, es kam zu wenig erquicklichen öffentlichen Vorfällen, wie etwa in Reno, als sie ihr Publikum beschimpfte
und die Bühne verließ. Wenig später verkündete sie ihren Rückzug aus dem Showgeschäft.
Es folgten Jahre in psychiatrischer Behandlung, in denen sie, wenn ihr Befinden es erlaubte,
in kleinen Hotels und Ferienanlagen auftrat oder auch Fernsehwerbung machte.

1976 sollte es mit Rosemary Clooneys Karriere wieder steil bergauf gehen. Sie nahm auf Einladung von Bing Crosby an dessen 50th Anniversary Tour teil und legte damit den Grund- stein für ihr fulminantes Comeback. 1977 wurde sie vom Label Concord unter Vertrag genomm- en und veröffentlichte ihre vielgelobte Comeback-Platte Everything´s Coming Up Rosie. Auf dieser Produktion präsentierte sich die Sängerin als gereifte musikalische Persönlichkeit mit ausgezeichneter Phrasierung, die mit der Anfangszeit ihrer Karriere nicht mehr allzu viel gemein hatte.

In der Folge entstanden fast jährlich neue Alben, die von Kritik und Publikum sehr gut aufgenommen wurden und auf denen sich Rosemary Clooney ganz dem Great American Songbook widmete und sich als Grand Dame des Swing etablierte. Musikalisch unterstützt wurde sie bei diesen Plattenaufnahmen von exzellenten Begleitmusikern wie etwa dem Saxofonisten Scott Hamilton.

1997 heirate sie nach vierundzwanzig gemeinsam verbrachten Jahren Dante Di Paolo - die beiden waren übrigens schon Jahrzehnte zuvor, Anfang der 50er Jahre eine Zeitlang ein Paar gewesen. Neben ihren Plattenaufnahmen feierte sie auch auf der Bühne erneut große Erfolge. Ihren letzten Auftritt absolvierte sie im Dezember des Jahres 2001.

Im Januar des Jahres 2002 schließlich musste die Sängerin sich wegen ihrer Lungenkrebs- Erkrankung einer Operation unterziehen. Anfang Mai konnte Rosemary Clooney das Kranken- haus verlassen und starb am 29. Juni 2002.
 
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Platten

Blue Rose (1956)
Clap Hands! Here Comes Rosie (1960)
Everything´s Coming Up Rosie (1977)
Sings Bing (1978)
Tribute To Billie Holiday (1978)
With Love (1980)
Sings The Music Of Cole Porter (1982)
My Buddy (1983)
Sings Ballads (1985)
Sings Irving Berlin (1987)
Show Tunes (1988)
Girl Singer (1992)
Do You Miss New York? (1992)
Demi-Centennial (1994)
Dedicated To Nelson (1995)
At Long Last (1998)
Brazil (2000)
Sentimental Journey (2001)


Empfehlenswerte Sampler
16 Most Requested Songs (1989)
Greatest Songs (1996)
Songs From The Girl Singer  (1999)



Sammler-Editionen
Come On A My House
(1946-54) 7 CDs
Memories Of You
(1955-58) 7 CDs
Many A Wonderful Moment
(1958-68) 8 CDs