“Music is your own experience, your thoughts, your wisdom. If you don’t live it,
it won’t come out of your horn. They teach you there’s a boundary line to music.
But, man, there’s no boundary line to art.” Charlie Parker |
“I never thought that the music called “jazz” was ever meant to reach just a small
group of people, or become a museum thing locked under glass like all the other
dead things that were once considered artistic.” Miles Davis |
Ella Fitzgerald Sängerin (1917 - 1996) Hochgeehrte Damen und Herren, wie wohl kaum eine andere Sängerin hat Ella Fitzgerald Jazz-Geschichte geschrieben und wenngleich besonders in den letzten paar Jahren die Zahl jüngerer Sängerinnen, die sich wieder verstärkt mit der traditionellen Seite des Jazz befassen, erfreulich zugenommen hat, wird Ella Fitzgerald wohl für immer unerreichbar und unübertroffen bleiben. Ella Fitzgerald gewann im Laufe ihrer langen Karriere mehr Grammys als jede andere Sängerin und wurde von den Lesern des amerikanischen Jazz-Magazins Down Beat 18 Jahre lang in Folge zu besten Jazz-Sängerin gewählt. Ella Fitzgerald wurde am 25. April 1917 in Newport News, Virginia in ärmliche Verhältnisse hineingeboren. Als Kind sang sie in einem Schulchor, wollte später eigentlich Tänzerin werden, trat dann aber bei einigen Talentwettbewerben als Sängerin an. Bei einem davon im Apollo Theater in Harlem anno 1934 erreichte sie den ersten Platz und erregte die Aufmerksamkeit von Charles Linton, dem Sänger der Chick Webb Band. |
Linton überredete Webb, die junge Ella Fitzgerald in die Band zu holen und es dauerte
nicht lange, bis sie zur Attraktion der Chick Webb- Band wurde. Bereits 1937
wählten die Down- Beat-Leser sie zur besten Sängerin des Jahres. Mit Chick
Webb entstand eine große Anzahl von Aufnahmen, darunter viele berühmte Stücke wie
etwa A Tisket, A Tasket oder Undecided. Nach dem Tod von Chick Webb im Jahre 1939 übernahm Ella Fitzgerald die Leitung
der Band. 1942 machte sie sich musikalisch selbständig und startete eine Solo- Karriere. In der Folge arbeitete sie mit Dizzy Gillespie und Charlie Parker zusammen. Einen Höhenflug erlebte ihre Karriere, als sie Ende der 40er Jahre von dem Jazz-Impressario Norman Granz unter Vertrag genommen wurde. In den darauffolgenden Jahren festigte sich ihr Ruf als größte Jazz-Sängerin aller Zeiten. Mit makelloser Intonation, perfektem Scat-Gesang, enormer Ausdruckskraft und hundertprozentigem Timing setzte sie Maßstäbe, die immerwährende Gültigkeit besitzen. Musikalische Meileinsteine sind vor allem ihre Bearbeitungen des Great American Songbook, einer großangelegten Serie von Alben, die ganz den großen Komponisten der amerikanischen Populärmusik wie George und Ira Gershwin, Cole Porter, Rogers und Hart, Jerome Kern oder Johnny Mercer gewidmet sind. "I never knew how good our songs were until I heard Ella Fitzgerald sing them." sagte Ira Gershwin. Daneben konnte sie auf eine ausgedehnte Konzerttätigkeit verweisen, oft als Mitglied von Norman Granz´ Jazz At The Philharmonic-Projekt. In den Filmen St. Louis Blues und Kelly´s Blues trat sie Mitte und Ende der 50er Jahre auch als Schauspielerin in Erscheinung. Im Laufe der Zeit arbeitete Ella Fitzgerald mit unzähligen berühmten Musikern und Arrangeuren zusammen, darunter Joe Pass, Louis Armstrong, mit welchem sie drei Alben einspielte, Oscar Peterson, Ray Brown, mit dem sie eine Zeit lang auch verheiratet war, Dizzy Gillespie, Count Basie und Nelson Riddle, der einige ihrer Songbook- Alben arrangierte. In den 60er Jahren nahm die First Lady des Jazz, wie sie inzwischen genannt wurde, auch aktuelle Songs wie The Sunshine Of Your Love, I Heard It Through The Grapevine oder Hey Jude in ihr Repertoire auf und erreichte auf diese Weise ein noch größeres Publikum. In den 70er Jahren machte ihr ein Augenleiden zu schaffen, doch ungeachtet dessen dachte sie nicht daran, kürzer zu treten. Bis in die 80er Jahre hinein blieb Ella Fitzgerald ein Fixstern am Jazzhimmel, spielte eine Vielzahl von Platten ein und gab formidable Konzerte in aller Welt. Mitte der 80er Jahre verschlechterte sich jedoch ihre Gesundheit drastisch und ihre Plattenaufnahmen und Konzerte wurden spärlicher. 1992 trat sie trotz Herzschwäche und Altersdiabetes noch vor einem begeisterten Publikum auf. 1994 mussten der an Diabetes leidenden Sängerin beide Beine amputiert werden. Die nächsten beiden Jahre lebte sie zurückgezogen in ihrem Heim in Beverly Hills, wo sie am 15. Juni 1996 verstarb. Hochverehrten Publicum, sollten Sie mit den Werken von Ella Fitzgerald noch nicht vertraut sein, so trachten Sie danach, diesen unerfreulichen Umstand so bald als möglich - am besten stehenden Fußes - zu ändern. In der Tat: Ella Fitzgerald ist ein Teil des Weltkultur-Erbes und wird noch in Hunderten von Jahren - sofern es dann noch eine Menschheit gibt - vom Publicum gefeiert werden! Hurra, meine Damen und Herren, ein Hoch auf die First Lady des Jazz! |
Schaffen und Wirken Die wichtigsten Platten Swingsation (1934-39) Cole Porter Songbook (1956) Rodgers And Hart Songbook (1956) Irving Berlin Songbook (1958) Ella Swings Lightly (1958) The Intimate Ella (1960) The Complete Ella In Berlin (1960) The J. Kern Songbook (1964) These Are The Blues (1964) Ella And Oscar (1975) Montreux ´77 (1977) Ella Abraca Jobim (1981) Easy Living (1986) Empfehlenswerte Sampler First Lady Of Jazz (1937-47) Forever Ella - 21 Classics (1954-63) The Best Of The Songbooks (1956-64) Jazz Masters (1956-63) Sammler-Editionen The Concert Years (1953-83) 4CDs The Pablo Years 20CDs |