“Music is your own experience, your thoughts, your wisdom. If you don’t live it, it won’t come out of your horn. They teach you there’s a boundary line to music. But, man, there’s no boundary line to art.”
Charlie Parker
“I never thought that the music called “jazz” was ever meant to reach just a small group of people, or become a museum thing locked under glass like all the other dead things that were once considered artistic.”
Miles Davis
 
Art Blakey

Schlagzeuger und Band-Leader (1919 - 1990)

Der Schlagzeuger Art Blakey hat wohl am eindrucksvollsten bewiesen, dass sich die Rolle des Drummers im Jazz nicht nur auf die Vorgabe des Rhythmus beschränken muss, sondern dass
ein Drummer sehr wohl Innovatives zu leisten imstande ist.

Meine sehr verehrten Damen und Herren: Schon in den 50er Jahren ging Blakey für eine geraume Zeit nach Afrika, um die dort gebräuchlichen Rhythmen zu studieren und einige Elemente daraus für den Jazz zu adaptieren. Weiters hat er damals auch Duo-Aufnahmen mit einem kubanischen Trommler gemacht und Ende der 50er Jahre sogar ein ganzes Schlagzeugorchester ins Leben gerufen und zusammen mit dieser Formation das Album Orgy In Rhythm aufgenommen. Diese Platte wird ihrem Namen mehr als gerecht - in der Tat: Es handelt sich dabei um eine wahre Orgie.
Blakey´s größter Verdienst ist aber die im Jahre 1954 erfolgte Formierung der Gruppe Jazz Messengers, die er bis zu seinem Tode geleitet hat und aus deren wechselnden Besetzungen
eine Vielzahl von bekannten Jazz-Stars hervorgegangen ist.

Arthur Blakey wurde am 11. Oktober 1919 in Pittsburgh, Pennsylvania geboren. Blakey begann seine musikalische Laufbahn als Pianist, wechselte aber bald zum Schlagzeug und wurde bald zum lautesten, mitreissendsten, vitalsten und explosivsten Schlagzeuger des Hardbop. Sein Einflluss geht über den Jazz hinaus und reicht sogar bis weit in die härteren Spielformen des Rock hinein. Dem Hardbop blieb Blakey bis zuletzt treu und kümmerte sich nie besonders um aktuelle Strömungen wie den Free Jazz der 60er oder den Rock Jazz der 70er Jahre.

Aus diesem Grund verflachte Art Blakeys Bekanntheitsgrad in den vom Jazz-Rock dominierten 70er Jahren. - Trotzdem war er alles andere als ein konservativer Musiker. Miles Davis, der große Neuerer des Jazz, sagte über Art Blakey: "If Art Blakey´s old-fashioned, I´m white."

1942 war Blakey Schlagzeuger bei Mary Lou Williams, von 1943-44 spielte er in Fletcher Hendersons Swing-Orchester und in den Jahren 1944-47 in der Band von Billy Eckstein, wo er
mit Musikern wie Miles Davis, Thelonious Monk, Dizzy Gillespie, Charlie Parker oder Dexter Gordon zusammenspielte.

In den 50er-Jahren wurde Blakey zu einer der Vaterfiguren des Hardbop und gründete die Gruppe Jazz Messengers, die in den darauffolgenden Jahrzehnten für viele Musiker das ideale Sprungbrett für eine eigene Karriere darstellen sollte. Blakey ließ den jeweiligen Mitgliedern seiner gerade aktuellen Messengers-Formation viele Freiheiten und ließ sie ihre Kompositionen in das Band- Repertoire einbringen. Er selber hat übrigens kaum je ein Stück komponiert, sondern sich fast immer und ausschließlich auf die Rolle eines Instrumentalisten beschränkt.

Waren die jungen Musiker, die sich bei ihm ihre ersten Sporen verdient hatten, reif und Willens, eigene Wege zu gehen, legte Art Blakey ihnen kein Hindernis in den Weg und ersetzte sie durch neue junge Talente.

Die Liste der Musiker, die in den unzähligen Messenger-Formationen gespielt haben und in Folge zu bekannten Größen des Jazz wurden, ist lang und umfasst Namen wie Wayne Shorter, Wynton Marsalis, Joanne Brackeen, Terence Blanchard, Freddie Hubbard, Lee Morgan, Curtis Fuller, Horace Silver, Hank Mobley, Mulgrew Miller, Woody Shaw, Benny Golson und Bobby Watson,
um nur die wichtigsten Musiker zu nennen.

Als Anfang der 80er Jahre die Hardbop-Spielweise wieder in Mode kam, fand schließlich auch
Art Blakey wieder mehr Beachtung. Bis ins Jahr 1990 nahm er mit verschiedenen Messenger- Besetzungen Platten auf und tourte um die ganze Welt. Art Blakey starb am 16. Oktober 1990
in New York City. 


Wertes Publicum, meine sehr geehrten Damen und Herren: Ich bitte Sie, gestatten Sie mir ab- schließend einige persönliche Bemerkungen: In meiner Eigenschaft als Prinzipal dieser Seiten erlaube ich mir, hie und da ganz besonders auf Musiker beziehungsweise ihr Schaffen hinzuweisen - so auch im Fall von Art Blakey. In der Tat, Sie haben mein Wort als Prinzipal der EOTC-Seiten, dass Sie den Ankauf einer oder mehrerer Ton-Träger dieses wegweisenden Schlagzeugers nicht bereuen würden - machen Sie getrost die Probe aufs Exempel.
Schaffen und Wirken

Die wichtigsten Platten
New Sounds (1947-48)
The Jazz Messengers (1956)
Orgy In Rhythm (1957)
Live In Holland (1958)
The Big Beat (1960)
Caravan (1962)
The African Beat (1962)
Ugetsu (1963)
A Jazz Message (1963)
Free For All (1964)
A Night In Tunesia (1979)
Moanin´ (1980)
Jazz Classics (1980)
Blue Light (1985)
Chippin´ In (1990)


Empfehlenswerte Sampler
The Definitive Collection (1954-81)
The Best Of Art Blakey (1958-79)

Works Of Art (1978-85)