“Music is your own experience, your thoughts, your wisdom. If you don’t live it,
it won’t come out of your horn. They teach you there’s a boundary line to music.
But, man, there’s no boundary line to art.” Charlie Parker |
“I never thought that the music called “jazz” was ever meant to reach just a small
group of people, or become a museum thing locked under glass like all the other
dead things that were once considered artistic.” Miles Davis |
Louis Armstrong Trompeter und Sänger (1901 -1971) Meine sehr geehrten Damen und Herren: Der Trompeter Louis "Satchmo" Armstrong ist die wahrscheinlich bekannteste Figur des Jazz überhaupt, weit bekannter sogar noch als Duke Ellington. Sein Trompetenspiel, viel mehr aber noch seinen charakteristischen Gesang kennt jedes Kind. Armstrong, genannt "Satchmo", war zweifellos eine der größten musikalischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende. Kaum ein Trompeter nach ihm wurde nicht unmittlebar oder zumindest mittelbar durch ihn beeinflusst, ganz egal welchen Stils. Louis Armstrong wurde am 4. August 1901 in New Orleans, Louisiana geboren. Dieses Geburtsdatum ist erst seit wenigen Jahren offiziell bekannt, Louis Armstrong selbst hatte es nämlich stets mit 4. Juli 1900 beziffert. Aufgezogen wurde das Kind von seiner Mutter, sein Vater ließ die Familie kurz nach Louis´ Geburt im Stich. |
Seine Kindheit und frühe Jugend spielte sich im berüchtigten Storyville-Milieu von
New Orleans ab, wo Bars, Bordelle und Kaschemmen das Straßenbild dieses Viertels
bestimmten. Schon sehr früh wurde Armstrong angehalten, zum Unterhalt der Familie
beizutragen. So sang er beispielsweise schon als Kind an Straßenecken für
einige Nickel. Nachdem er im Neujahrs- trubel eine Pistole abgefeuert hatte,
steckte man den Jungen in eine Erziehungsanstalt. Dort wurde er Mitglied des Schulchors
und erhielt seinen ersten Trompetenunterricht. Nachdem er die Erziehungsanstalt
hinter sich gelassen hatte, brachte er sich mit verschiedenen Jobs, so
etwa als Kohlen-Zusteller durch. Obwohl er kein Geld für einen eigene Trompete
hatte, fand er immer wieder Gelegenheiten, sich ein Instrument zu leihen und
bei einer der vielen Bands, die es in seiner Heimatstadt gab, mitzuspielen. Mit der Zeit wurde sein Trompeten- bzw. Kornett-Spiel immer besser und bald schon wurden die Leader der bekanntesten Bands von New Orleans auf ihn aufmerksam, so etwa der berühmte King Oliver, der den jungen Louis Armstrong unter seine Fittiche nahm. Armstrongs Stern begann zu steigen, als er mit der King Oliver Band nach Chicago ging. 1924 heiratete Louis Armstrong Lilian Hardin, die Klavierspielerin der Oliver-Band. Sie brachte Armstrong dazu, mit ihr nach New York zu gehen, wo er bald darauf Solist der Fletcher Henderson Band wurde. Nach etwa einem Jahr kehrte er nach Chicago zurück, um nun in der Band seiner Frau zu spielen. Auf den Plakaten wurde er als "World´s Greatest Trumpeter" angekündigt. In den folgenden Jahren entstanden viele Schallplattenaufnahmen mit seinen beiden berühmten Gruppen Hot Five und Hot Seven, aber auch als Begleiter von Blues-Sängerinnen wie Bessie Smith. Gegen Ende der 20er Jahre war Armstrong bereits zum Star geworden und hatte große und bejubelte Auftritte und Engagements in New York, Los Angeles und Chicago. Auf der Bühne war Armstrong nicht bloß ein Instrumentalist, sondern auch ein Entertainer, der das Publikum nicht nur mit seinem Trompetenspiel, sondern auch durch seine charismatische Persönlichkeit und seine Clownerie zu begeistern vermochte. 1932 und 1933 erfolgten erste und sehr umjubelte Europa-Auftritte. 1938 wurde seine Ehe geschieden, er heiratete bald darauf erneut und zum dritten und letzten Mal im Jahre 1942. Als sich der Swing immer mehr durchzusetzen begann, schien Armstrongs Karriere sich auf dem absteigenden Ast zu befinden und seine Art von Musik aus der Mode geraten zu sein. Sein Manager hatte darauf die Idee, Louis Armstrong und einige andere Musiker unter dem Namen Louis Armstrong And His All Stars zu vermarkten. Tatsächlich ließ der Erfolg auch nicht lange auf sich warten. Der Name All Stars war nicht zu hoch gegriffen: Einige der bekanntesten Solisten des traditionellen Jazz spielten in dieser Gruppe, unter anderen etwa Earl Hines, Jack Teagarden, Trummy Young, Barney Bigard sowie Cozy Cole. Die Combo-Besetzung sollte das Format sein, in welchem Armstrong bis zum Schluß tätig sein sollte. Die nächsten Jahre brachten unzählige Tourneen in aller Welt und zahllose Schallplatten- aufnahmen. Nicht bloß Instrumentalist, sondern der geborene Entertainer mit ganz enormer Publikumswirkung, wurde Armstrong zum wohl bekanntesten Jazz-Musiker der Welt. Manche Teile der schwarzen Bevölkerung waren jedoch mit der Art und Weise, wie er sich auf der Bühne produzierte, nicht einverstanden und sahen in ihm eine Art von "Onkel Tom", der ein vorwiegend weißes Publikum unterhielt, ohne sich um schwarze Probleme wie Rassen- diskriminierung zu kümmern. Als Armstrong schließlich in die Jahre zu kommen begann, ließ naturgemäß auch die Kraft seines Trompetenspiels nach, ein unerfreulicher Umstand, den er kompensierte, indem er sich vermehrt dem Gesang zuwandte. Louis Armstrongs kehlige, sandige Stimme ist in ihrer Charakteristik das perfekte Jazz-Instrument: vom schulmäßigen Standpunkt aus zwar völlig indiskutabel, aber von unerhörter Expressivität. Mit der Nummer What A Wonderful World, einem reichlich sentimentalen Schlager, erreichte er als Sänger 1968 sogar Platz Eins der UK-Charts. Darüberhinaus gilt Armstrong als der Erfinder des im Jazz sehr populären Scat-Gesangs, bei welchem scheinbar sinnlose Silben aneinandergereiht werden. Die Legende besagt, Armstrong habe den Scat sozusagen erfunden, weil er bei einer Schallplattenaufnahme in den Mitt-20er-Jahren den Text vergessen hatte. Armstrong setzte seine Auftritts-Tätigkeit bis fast ganz zum Schluss fort, obwohl er wegen seiner schlechten Gesundheit kaum mehr in der Lage war, Trompete zu spielen und statt dessen fast nur mehr als Sänger in Erscheinung trat. Als solcher konnte er auch im Alter noch überzeugen. Louis Armstrong stab am 6. Juli 1971 in seinem Heim in New York City. |
Schaffen und Wirken Die wichtigsten Platten Creole Jazz (1923) Fireworks (1928) The Big Band Recordings (1930-32) Louis Armstrong & His All Stars (1954) Plays W.C. Handy (1954) Ambassador Satch (1955) Great Chicago Concert (1956) Mack The Knife (1957) Meets Oscar Peterson (1957) Louis And The Angels (1957) The Good Book (1958) Doctor Jazz (1959) Bourbon Street Parade (1959) Limehouse Blues (1960) The Great Summit (1961) Armstrong & Ellington (1961-63) Paris Jazz Concert (1962) Sunny Side Of The Street (1965) Live In Berlin (1965) Hello Dolly (1969) And His Friends (1970) What A Wonderful World (1970) Empfehlenswerte Sampler The Best Of Dixieland (1927-58) 24 Classic Hits (1936-50) The Best Of (1965) Greatest Hits (1967) All Time Greatest Hits (1949-67) Sammler-Editionen The Satchmo Era 1923-47 20CDs Hot Fives And Sevens (1925-30) 4CDs |