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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
NEIL DIAMOND:
The Movie Album - As Time Goes By
Neil Diamonds Mitwirkung bei Sinatras letztem Album Duets 2  - er sang mit einiger Über- zeugungskraft und großer Inbrunst den Titel The House I Live In  - scheint Mr. Diamond veranlasst zu haben, sich in Folge etwas näher mit dem Great American Songbook auseinanderzusetzen.

Daraufhin mag sich der Sänger entschlossen haben, selber in diese Richtung zu gehen und
ein Album mit Film- und Broadway-Songs aufzunehmen. Hochgeehrte Damen und Herren, Diamond fand im Fundus dieser Musikrichtung so viele Songs, die ihm zusagten, dass er kurzerhand gleich eine Doppel-CD aufnahm. Merkwürdigerweise beträgt die Laufzeit beider
CDs zusammen nur an die siebzig Minuten, wodurch die Notwendigkeit, das Programm auf zwei CDs zu verteilen nicht ganz einfach zu durchschauen ist. Oder ging es wieder einmal
nur ums liebe Geld...?

Viele der hier zu hörenden Songs kennt man auch in Versionen von Sinatra und wie um den Bezug zum Entertainer Of The Century noch deutlicher werden zu lassen, nahm Diamond auch eine ganz persönliche Hommage an Sinatra auf, betitelt Suite Sinatra. Bei den Aufnahmen stand Diamond ein großes, von Elmar Bernstein dirigiertes Orchester zur Seite.

Neil Diamond hatte ja schon bei seinen eigenen Songs immer einen Hang zum Pathos, den er natürlich auch hier unmöglich verleugnen kann. Bei vielen der romantischeren Stücke gerät der Sänger gefährlich in die Nähe zum puren Kitsch, zumeist kann aber die Überschreitung dieser Grenze weitgehend vermieden werden.

Diamond hat zweifelsohne eine ausdrucksvolle Stimme und kommt in diesem für ihn doch
eher ungewohnten Terrain ganz gut zurecht. Das Tempo der Platte ist  weitgehend langsam, manche der Arrangements sind auch eindeutig zu dick aufgetragen und kommen reichlich behäbig bis schwerfällig daher.

Das gesamte Programm in einem Zug durchzuhören, werden wohl die Wenigsten schaffen, dafür bietet das Album einfach zu wenig Abwechslung. Im Jahre 1999 erschien auch eine abgespeckte Version dieser Doppel-CD, für die das Programm auf dreizehn Stücke reduziert wurde.

Auch wenn Neil Diamond seine Sache ganz gut macht, so wird hier meiner Ansicht nach versucht, eher biederes Handwerk durch teils bombastische Orchestrierung mit einem gewissen Kunstanspruch zu verbrämen, was leider jedoch nicht in jedem Falle gelingt. Eindeutig wird hier viel Rauch um ein eher kleines Feuer gemacht.

Neil Diamonds eigene Werke wie etwa The Jazz Singer oder auch Jonathan Livingston
Seagull überzeugen eher als diese wenn auch durchaus stilvoll zu nennende Produktion.

Des Barden neuestes Album 12 Songs aus dem Jahre 2006 soll jedenfalls deutlich besser gelungen sein. Dorten nämlich musiziert Diamond unter Anleitung des Produzenten Rick Rubin zu spartanischen, oft nur mit wenigen akustischen Instrumenten unterlegten Arrangements ganz in der Tradition etwa eines Johnny Cash, dessen Spätwerke ebenfalls samt und sonders von Rick Rubin produziert wurden. Der Erfolg dieses Albums bedingte naturgemäß ein weiteres von Rubin produziertes Album, Home Before Dark betitelt.

Bewertung:   durchschnittlich
Songs
As Time Goes By
Secret Love
Unchained Melody
Can You Feel The Love Tonight
The Way You Look Tonight
Love With The Proper Stranger
Puttin´ On The Ritz
When You Wish Upon A Star
The Windmills Of Your Mind
Ebb Tide
True Love
My Heart Will Go On
The Look Of Love
In The Still Of The Night
Moon River
Ruby
Suite Sinatra:
I´ve Got You Under My Skin/
One For My Baby
And I Love Her
Can´t Help Falling In Love
As Time Goes By


Arrangeure
Jeremy Lubbock
Patrick Williams
u.a.