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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Songs
Emily
Here´s To The Losers
Dear Heart
Come Blow Your Horn
Love Isn´t Just For The Young
I Can´t Believe I´m Losing You
Pass Me By
Softly, As I Leave You
Then Suddenly Love
Available
Talk To Me Baby
The Look Of Love


Aufgenommen 1964


Produzenten
Sonny Burke
Jimmy Bowen

Arrangeure
Nelson Riddle
Marty Paich
Don Costa
Billy May
Ernie Freeman
Softly As I Leave You

Rezension zur Verfügung gestellt von Ulrich Groh

Zu Unrecht geringgeschätzt wird dieses Album von manchen eingefleischten Sinatra- Besessenen. Pseudo-elitär verdammen sie es in Grund und Boden, da es keines der FS-gewohnten Konzeptalben darstellt, sondern aus einer Aneinanderreihung von Singles rekrutiert wurde. Die fehlende Homogenität wird beklagt und selbige festgezurrt an mehreren
an diesem Werk beteiligten Arrangeuren.

Welch ein unverzeihlicher Fauxpas! Dass Riddle und Costa auf diesem Gebiet zur Creme de la creme zählen und sich der Elogen für Alben, für deren Gesamtheit sie verantwortlich zeichnen, kaum erwehren können, wird dabei allzu gerne geflissentlich übersehen.

Viele Köche können den Brei verderben, wohl wahr. Verstehen sie aber ihr Handwerk, sind sie gar Meister ihres Fachs, spielt es keine Rolle mehr, ob die köstlich mundende Vorspeise von Mr.X, der Hauptgang von Mr.Z, das Dessert aber von Mr.Y kreiert wurde.

Schmecken muss es.
Das alleine zählt.

Gerade daher komme ich - ebenfalls langjährig sinatraphil - zu einer völlig konträren Beurteilung dieses 1964 erstmals veröffentlichten Albums.

Ohne Ausnahme enthält es qualitativ hochwertige Songs aus einer Dekade, in der sich der Entertainer des Vollbesitzes seiner vokalen Kompetenz rühmen durfte. Jeder Song kann für sich alleine bestehen, zeichnet sich durch sorgfältige Arrangements und FS-gewohnte perfekt phrasierende Vokalparts aus. Die Rhythmen jedoch wechseln. Balladen wie das atmosphärisch dichte, wunderschöne I Can´t Believe I´m Losing You werden nicht über die Gesamtproduktion hin fortgesetzt, sondern von fulminanten Swingtiteln wie Available unterbrochen. Eine Todsünde in den Augen derer, die unbeirrt auf die zugegebenermaßen gewohnte Homogenität Sinatras pochen und davon abweichend nichts gelten zu lassen imstande sind.

Seit nunmehr 20 Jahren verschafft mir dieses in seinen Facetten so vielfältige Originalalbum ungeschmälert uneingeschränkten Genuss. Auch ich liebe die reinen Konzeptalben dieses großen Künstlers, mache die künstlerische Qualität und den Unterhaltungswert jedoch nicht manisch fixiert an diesem Kriterium fest, sondern freue mich über eine abwechslungsreiche Longplay, die auf hohem Niveau zu unterhalten weiß und damit die in einschlägigen Internetforen anzutreffenden Schmähungen Lügen straft.

Bewertung: hervorragend