“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers
or a bottle of Jack Daniels.” “Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.” “The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.” |
Bela Lugosi Schauspieler (1882 - 1956) Oh meine sehr verehrten Damen und Herren, freilich ist Ihnen der rechterhand abgebildete ausgesprochen elegante Herr wohlbekannt - Sie alle verdanken seiner Darstellung des gestalt- wandlerischen Blutgrafen wohligste Schauder. In der Tat schrieb Bela Lugosi mit seiner Darstellung des Vampyrs in Dracula anno 1931 Filmgeschichte. Der charismatische Edel-Mime wurde am 20. Oktober 1882 zu Lugosch, damals zur öster- reichisch-ungarischen Monarchie, heute zu Rumänien gehörend, geboren. Sein richtiger Name lautete übrigens Béla Ferenc Dezsö Blaskó - meine Damen und Herren, lassen Sie sich den Wohlklang dieses Namens auf der Zunge zergehen. 1893 beschlossen seine Altvorderen, Bela aufs Gymnasium gehen zu lassen - womit dieser allerdings ganz und gar nicht einverstanden war, sein Sinnen und Trachten war ein völlig anderes. Die Schauspielerei hatte es ihm schon damals angetan, ein Schauspieler zu sein war sein einzig Wunsch und Wille. Wohlan, Bela nahm von Zuhause Reißaus und verwirklichte sein Streben. Jahrelang spielte er auf vielen Bühnen Ungarns, wirkte auch in zahlreichen Stummfilm-Produktionen mit. Damals nannte er sich Arisztid Olt - auch das, wie Sie werden zugeben müssen, ein sehr schöner und klang- voller Name. Während des ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Dienst mit der Waffe an die Front, avancierte zum Hauptmann einer Skipatrouille und focht für das österreichisch-ungar- ische Kaiserreich. Seine außergewöhnliche Tapferkeit im Kriegsdienste ist durch mehrere Verwundungen sowie ihm verliehene Auszeichnungen belegt. Kaum war der Krieg beendet, trat Bela in die kommunistische Partei Ungarns ein (was ich ihm übrigens hoch anrechne, wenn Sie mir diese persönliche Randbemerkung gestatten wollen, liebe Leserinnen und Leser). Bela begann sich aktiv politisch zu engagieren, gründete eine Gewerkschaft für Schauspieler und stand bei mehreren Protestmärschen gegen die ungarische Republik an vorderster Stelle. Bravo, Bela! Kurz danach jedoch zwangen die gefährlichen politischen Verhältnisse Bela, Ungarn zu verlassen. Mitsamt seiner Gemahlin verschlug es ihn über Wien kommend nach Berlin. Dortselbst fasste er schon bald erneut als Schauspieler in Stummfilmen Fuß. 1921 emigrierte der inzwischen von seiner Frau geschiedene Bela in die Vereinigten Staaten, in der Hauptsache deshalb, weil er sich dorten größere Möglichkeiten als Schauspieler erhoffte. So setzte er also wacker über den Ozean, erreichte wohlbehalten New York und begann sich rasch in seinem angestammten Metier umzutun. Er spielte in mehreren Filmen sowie am Theater, wo er auch seine spätere zwote Frau kennenlernte. 1927 übernahm er die Rolle des Grafen Dracula in einer Broadway-Version des klassischen Schauerromans von Bram Stoker. Oh meine sehr verehrten Damen und Herren, der Erfolg war umwerfend, das Publicum von Belas erotisierender Darstellung des Blutsaugers hingerissen. Ganze zwohundertundfunfundsechzig Male begeisterte der glutvolle Mime in dieser seiner Parade-Rolle, welche ihm aber alsbald noch erheblich mehr Glanz und Ruhm bescheren sollte. 1930 nämlich plante der Regisseur Tod Browning eine Verfilmung des Romans und gedachte zunächst die Titelrolle mit Lon Chaney zu besetzen. Derselbe jedoch erlag noch vor Drehbeginn seinem schrecklichen Kehlkopfkrebs- Leiden. Nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, war Bela Lugosis Stunde gekommen: Er und niemand anderer übernahm die Rolle des blutsaugenden Untoten - mit hinlänglich bekannten Folgen: Der Film wurde zu einem gigantischen Erfolg und etablierte Lugosi als führenden Horror-Film-Darsteller Hollywoods. Vor allem natürlich die Damen waren ausge- sprochen angetan von Lugosis Darstellung des lichtscheuen Grafen. So groß war Lugosis Popularität, dass er es sich sogar leisten konnte, die ihm angebotene Titelrolle in der Verfilmung von Mary Shelley´s Schauermär Frankenstein abzulehnen. Jeder andere Schau- spieler freilich hätte dies Angebot mit Freuden angenommen, nicht aber Bela! Der nicht uneitle Mime wollte seine edlen Züge nicht hinter einer Maske versteckt wissen und übrließ großmütig seinem Kollegen Boris Karloff die Rolle. In den nächsten Jahren übernahm Lugosi Rollen in vielen und überaus erfolgreichen, teils noch heute bekannten Horror-Filmen, 1935 arbeitete der Mime erneut mit Tod Browning zusammen als er in dessen Film Im Zeichen des Vampirs den blutdürstigen Grafen Mora verkörperte.1939 unternahm der auf Horror-Filme abonnierte Lugosi zur Abwechslung eine komische Rolle und spielte neben Greta Garbo in dem Klassiker Ninotschka. In den 40er Jahren begann das Interesse des Publicums an Horror-Filmen zu schwinden, was freilich nicht ohne Auswirkungen auf Bela Lugosi blieb. Der inzwischen bereits das vierte Mal verheiratete Mime musste sich nun oft mit Rollen in zweitklassigen Filmen begnügen, welche zudem nicht genug einbrachten, um seinen gewohnten verschwenderischen Lebensstil zu finanzieren. Oh meine Damen und Herren, bald schon stellte sich Lugosis Situation so dramatisch dar, dass er gar seine eigene Parade- rolle als Dracula in der Horror-Komödie Abott & Costello treffen Frankenstein persiflierte - ein schrecklicher Abstieg für den einst so erfolgsverwöhnten Darsteller, dem zu seinen besten Zeiten vor allem die Damen zu Füßen lagen. Lugosi suchte und fand Trost im Alkohol, später griff er zu Morphium. Zwar besiegte er kurzzeitig seine Sucht, wurde aber sehr bald rückfällig, als ihn seine vierte Frau mitsamt ihrem gemeinsamen Sohn Bela Lugosi jr. verließ. 1955 vermählte sich Lugosi zum nunmehr fünften Male. Die Jahre sowie der Drogenkonsum hatten den einst so eleganten und unwiderstehlich wirkenden Beau inzwischen zu einem alten kränkelnden Mann werden lassen, von dessem einstigem Ruhme nur wenig geblieben war. Daher nahm Lugosi auch die Rollen an, welche ihm von einem gewissen Ed Wood angeboten wurden. Wood hat heutigentages, wie Sie freilich wissen, Kultstatus als "schlechtester Regisseur aller Zeiten". In der Tat ist er für manch unsägliches und stümperhaftes Machwerk verantwortlich, einige seiner Filme, wie etwa Glen Or Glenda oder Die Rache des Würgers entstanden auch unter Mitwirkung seines Idols Bela Lugosi, welchen er seit seiner Jugend abgöttisch verehrte. Seine letzte Rolle spielte Bela Lugosi 1956 ebenfalls in einem Ed-Wood- Film: In Plan 9 From Outer Space ist er allerdings nur knappe zwo Minuten zu sehen, da er während der Dreharbeiten unverhofft das Zeitliche segnete - er erlag am 16. August des Jahres 1956 einem Herzinfarkt. In seinen letzten Lebensmonaten soll Lugosi von Wahnvorstellungen umflort gewesen sein und sich zuletzt tatsächlich für Dracula gehalten haben. Der Mime wurde übrigens in einem Dracula-Kostüm aufgebahrt und auch in einem solchen bestattet. Der letzte Film unter Mitwirkung Lugosis - oben erwähnter Plan 9 From Outer Space - wird oft als der "schlechteste je gedrehte Film" bezeichnet, wodurch er freilich auch einen gewissen Kult- Status erlangte. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn der 1931 entstandene Film Dracula in die Annalen der Filmgeschichte einging, so ist dies vor allem der Verdienst Bela Lugosis, welcher den Grafen weniger als Schreckgestalt denn als dämonischen Verführer anlegte - und dies mit nachhaltigem und durchschlagendem Erfolg. Die überaus elegante Erscheinung gepaart mit dem Lugosi-typischen magnetisierenden Blick versetzte seinerzeit vor allem das Blut des weiblichen Publicums in siedende Wallung - ein Effekt, der sich vielfach auch noch heute, so viele Jahrzehnte danach, bei jeder Wieder-Ausstrahlung des Streifens im TV einstellt. |
Schaffen und Wirken Die wichtigsten Filme: Dracula (1931) Mord in der Rue Morgue (1932) White Zombie (1932) Die Insel der verlorenen Seelen (1932) Die schwarze Katze (1934) Der Rabe (1935) Das Zeichen des Vampirs (1935) Tödliche Strahlen (1936) Frankensteins Sohn (1939) Ninotschka (1939) Der Würger (1940) Der Wolfsmensch (1941) The Return Of The Vampire (1944) Glen Or Glenda (1953) Die Rache des Würgers (1955) Plan 9 From Outer Space (1956) |