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“Basically, I'm for anything that gets you through the night - be it prayer, tranquilizers or a bottle of Jack Daniels.”

“Critics don't bother me because if I do badly, I know I'm bad before they even write it. And if I'm good, I know I'm good. I know best about myself, so a critic doesn't anger me.”

“The thing that influenced me most was the way Tommy played his trombone. It was my idea to make my voice work in the same way as a trombone or violin - not sounding like them, but "playing" the voice like those instrument- alists.”
Sehr geehrte Damen und Herren, dies ist das erste Solo-Album des ehemaligen Masterminds der innovativen Band Police und bringt eine völlige Abkehr vom Sound der Gruppe, die in den 70er und 80er Jahren mit einigen von der Kritik gepriesenen Alben Kult-Status erlangt hatte.
Mit Nummern wie Roxanne oder Every Breath You Take eroberte die Combo damals die Hitparaden in aller Welt und machte intelligent gemachten Pop charts-tauglich.

Außer der ganz unverwechselbaren und sehr eigenwilligen Stimme von Herrn Sting erinnert auf
The Dream Of The Blue Turtles
nicht viel an seine früheren Arbeiten. Der Sänger ließ sich nicht lumpen und holte sich für sein erstes Platten-Projekt nach seinem Ausstieg von Police eine ganze Reihe von superben Musikern ins Studio, größtenteils handelt es sich dabei um große Namen aus dem Jazz-Lager wie etwa den inzwischen leider verstorbenen Pianisten Kenny Kirkland oder den hochtalentierten Saxofonisten Branford Marsalis. Am Bass ist der ehemalige Miles-Davis- Mitstreiter und zeitweilige Rolling-Stones-Bassist Darryl Jones zu hören.

Sting gelingt es, aus Versatzstücken aus Rock, Jazz und Reggae eine spannende und abwechslungsreiche Stil-Mixtur zu kreieren, bei der keine Sekunde Langeweile aufkommen kann. Auf der schrägenTitelnummer des Albums haben die Jazzer Gelegenheit, in einem Instrumental ihre Fähigkeiten ins beste Licht zu rücken. Aber auch in den meisten anderen Stücken haben Marsalis und Kirkland Raum für kleinere Soli.

Die musikalischen Highlights auf dieser durchgehend hörenswerten Platte sind wohl der Hit-Titel If You Love Somebody Set Them Free, Children´s Crusade, Consider Me Gone, das höchst stimmungsvolle Moon Over Bourbon Street und das spartanisch instrumentierte, aber sehr kraftvolle Shadows In The Rain. Die oft recht düsteren,sozialkritisch gefärbten Texte des ehemaligen Lehrers heben sich wohltuend vom völlig belanglosen Einheits-Brei üblicher Pop- Lyrics ab und zeigen Sting als einen der wenigen Pop- und Rock-Musiker, die sich auch mit realen Problemen und Zuständen unserer Welt wie Arbeitslosigkeit, Drogen-Problematik oder atomarer Bedrohung auseinandersetzen.

Hochverehrte Damen und Herren: Wer einfallsreiche und abwechslungsreiche Melodien mit einigen überraschenden Wendungen und anspruchsvolle Texte zu schätzen weiß und zudem Jazz-Einflüssen nicht gänzlich abgeneigt ist, liegt bei diesem Album genau richtig.

Der Name Sting bürgt seit dieser Produktion für hohes Niveau, welches er auch auf seinen folgenden Platten zu halten wusste, dennoch scheint mir persönlich dieses Album immer
noch sein gelungenstes Werk zu sein.

Bewertung:   hervorragend
STING:
The Dream Of The Blue Turtles
Songs
If You Love Somebody Set Them Free
Love Is The Seventh Wave
Russians
Children´s Crusade
Shadows In The Rain
We Work The Black Seam
Consider Me Gone
The Dream Of The Blue Turtles
Moon Over Bourbon Street
Fortress Around Your Heart


Aufgenommen 1985

Produzenten

Peter Smith
Sting